Politik

Zu viele Menschen in Quarantäne Britische Regierung entschärft Corona-App

In nächster Zeit werden Briten deutlich seltener den Hinweis auf Selbstisolierung erhalten. Die Regierung ließ die Corona-App ändern.

In nächster Zeit werden Briten deutlich seltener den Hinweis auf Selbstisolierung erhalten. Die Regierung ließ die Corona-App ändern.

(Foto: picture alliance / empics)

Wirtschaftsvertreter und konservative Politiker freuen sich: Die britische Regierung ändert die Einstellung der Corona-App, damit diese seltener Alarm schlägt. Begründet wird dies mit der Quarantäne Hunderttausender Briten, die Teile der Wirtschaft und den Nahverkehr enorm ausbremst.

Um die Anzahl der Beschäftigten zu senken, die wegen Kontakts mit Corona-Infizierten in Quarantäne sind, hat die britische Regierung die Einstellungen der Corona-App ändern lassen. Künftig schlägt die Anwendung nur noch an, wenn es in den vergangenen zwei Tagen einen Corona-Kontakt gab, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Bisher ging die Suche fünf Tage zurück. Das Ministerium betonte, das Update beeinflusst weder die Empfindlichkeit der App noch ändere es die Risikoschwelle.

Zuletzt waren wöchentlich Hunderttausende in England und Wales aufgefordert worden, sich wegen engen Kontakts mit Menschen, die positiv auf das Virus getestet wurden, in Selbstisolation zu begeben. Die Regelung hatte schwere Auswirkungen auf die Wirtschaft: Pubs und Gaststätten blieben geschlossen, Lebensmittelregale leer, Bahnen und Busse blieben stehen. Medien nennen das Phänomen "Pingdemie" - nach dem "ping", das Anwender erhalten, wenn sie über einen Corona-Kontakt informiert werden.

Gesundheitsminister sieht "Balance" hergestellt

"Dieses Update der App wird dazu beitragen, dass wir die richtige Balance finden", sagte Gesundheitsminister Sajid Javid. "Wir wollen die Störungen reduzieren, die die Selbstisolation für Menschen und Unternehmen verursachen kann, und gleichzeitig sicherstellen, dass wir die am stärksten gefährdeten Personen vor diesem Virus schützen."

Wirtschaftsvertreter und konservative Politiker begrüßten die Änderungen. Der Sender Sky News berichtete unter Berufung auf Regierungsbeamte, die App habe in den ersten drei Juli-Wochen dazu beigetragen, mehr als 50.000 Neuinfektionen und 1600 Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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