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Zum ersten Mal seit 30 Jahren Britischer Außenminister besucht Falklandinseln

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Besuch auf einem Soldatenfriedhof. Eine Rückgabe der Falklandinseln stehe nicht zur Diskussion, sagt der britische Außenminister.

Besuch auf einem Soldatenfriedhof. Eine Rückgabe der Falklandinseln stehe nicht zur Diskussion, sagt der britische Außenminister.

(Foto: AP)

42 Jahre nach dem Falklandkrieg möchte Argentiniens neuer Präsident Milei über die Rückgabe des britischen Überseegebiets verhandeln. Außenminister Cameron stattet den Inseln daraufhin einen Besuch ab.

David Cameron hat als erster britischer Außenminister seit 30 Jahren die Falklandinseln besucht. Großbritannien werde die Inseln im Südatlantik so lange "schützen und verteidigen", wie sie "Teil der britischen Familie" sein wollen, sagte Cameron der britischen Nachrichtenagentur PA. Er hoffe, dass dies für eine "sehr, sehr lange Zeit, möglicherweise für immer" gelte. Cameron wurde mit einem Hubschrauber über die Inseln geflogen und besuchte unter anderem zwei Schauplätze des Falklandkriegs.

Der Gouverneur der südargentinischen Provinz Feuerland, Gustavo Melella, kritisierte Camerons Besuch auf den Falklandinseln. Die Reise stelle eine "neue britische Provokation dar, die darauf abzielt, unsere legitimen souveränen Rechte über unsere Territorien zu untergraben den Kolonialismus im 21. Jahrhundert aufrechtzuerhalten", schrieb er bei X.

Die Falklandinseln, die 400 gut Kilometer vor der Küste Argentiniens und 13.000 Kilometer entfernt von Großbritannien liegen, befinden sich seit 1833 unter der Kontrolle des Vereinigten Königreichs. Sie werden von rund 3000 Menschen bewohnt, die meisten sind britischer Abstammung. Argentinien beansprucht das Gebiet für sich. Am 2. April 1982 begann die damalige argentinische Militärjunta mit einer Invasion der Inseln, woraufhin Großbritannien Kriegsschiffe entsandte. Der Falkland-Krieg endete am 14. Juni mit der argentinischen Kapitulation. Auf der argentinischen Seite gab es 649 Tote, auf der britischen 255 und unter den Inselbewohnern drei. Im Jahr 2013 hatte die Bevölkerung in einem Referendum mit großer Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien gestimmt.

Der im vergangenen Dezember vereidigte argentinische Staatschef Javier Milei hatte zuletzt Verhandlungen gefordert und die Hoffnung geäußert, die Inselgruppe auf diplomatischem Weg unter argentinische Kontrolle zu bringen. Cameron machte aber bereits vor seiner Abreise klar, dass er dies ablehne. "Solange sie Teil der Familie bleiben wollen, steht das Thema Souveränität nicht zur Diskussion", erklärte er mit Blick auf die Bewohner der Inseln. Argentinien und Großbritannien hätten sich in der Frage darauf geeinigt, "unterschiedlicher Meinung zu sein, und zwar auf höfliche Weise", teilte das britische Außenministerium mit. Der letzte britische Außenminister, der das Überseegebiet besuchte, war Douglas Hurd im Jahr 1994.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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