Politik

Russische Tarnung und Täuschung Britischer Geheimdienst hält "Maskirowka" für wirkungslos

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Auf Videos war bei Twitter die russische Aktion vom 24. Mai zu sehen.

Auf Videos war bei Twitter die russische Aktion vom 24. Mai zu sehen.

(Foto: Twitter/@United24media)

Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine unter anderem auf "Maskirowka", Tarnoperationen und Täuschungsmanöver, um den Gegner zu verwirren. Sehr erfolgreich sei das nicht, meinen britische Geheimdienstexperten.

Die Tarnungs- und Täuschungsmanöver, die Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher unternommen hat, sind in der Regel wirkungslos geblieben. Zu dieser Einschätzung kommen britische Geheimdienstexperten in ihrem jüngsten Lagebericht.

Am 24. Mai habe Russland eine Sicherheitsübung rund um die Krim-Brücke durchgeführt, die das russische Festland mit der 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer verbindet, hieß es am Montag im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London. Teil der Übung sei der Aufbau einer Nebelwand durch auf Lastwagen montierte TDA-3-Rauchgeneratoren gewesen, die die Brücke teilweise verschleiert habe.

"Die russische Doktrin betrachtet den Rauch als Teil von "Maskirowka" (Tarnung und Täuschung) - auf die sie großen Wert legt", hieß es in dem Geheimdienstbericht. "In der Praxis ist die russische Maskirowka im Ukraine-Krieg aber in der Regel wirkungslos gewesen, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens einer starken zentralen Planung und geringer Kampfdisziplin auf niedriger Ebene."

Der Kampf mit Attrappen hat in Russland und der Ukraine eine lange Tradition. Er wurde bereits unter Zar Nikolaus II. an Militärschulen gelehrt. Die Sowjetische Militär-Enzyklopädie von 1944 schreibt dazu, es seien "Mittel zur Sicherung von Kampfhandlungen und der täglichen Aktivitäten von Streitkräften; eine Komplexität von Maßnahmen, die darauf abzielen, den Feind in Bezug auf die Anwesenheit und Disposition von Streitkräften irrezuführen". Im Zweiten Weltkrieg waren die Nebeltaktiken der Roten Armee mit kriegsentscheidend. Die "Maskirowka" beinhaltet auch Desinformation und Leugnung. Russlands Präsident Wladimir Putin studierte diese Methoden an der Andropow-KGB-Akademie in Moskau.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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