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Gravierende Sorgen um Sicherheit Bruder des Opfers von Tiergartenmord nach Georgien abgeschoben

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Changoschwilis Bruder wurde 2019 in der Parkanlage Tiergarten am helllichten Tag mit einer Schalldämpfer-Pistole erschossen.

Changoschwilis Bruder wurde 2019 in der Parkanlage Tiergarten am helllichten Tag mit einer Schalldämpfer-Pistole erschossen.

(Foto: picture alliance/dpa)

2019 erschießt ein russischer Auftragsmörder einen Georgier im Berliner Tiergarten. Nun wird dessen Bruder abgeschoben. In Georgien fürchtet er um seine Sicherheit, da er genau wie sein Bruder am Kampf gegen Russland beteiligt war.

Surab Changoschwili, der Bruder des 2019 im Kleinen Tiergarten in Berlin erschossenen Selimchan Changoschwili, ist nach Georgien abgeschoben worden. Wie die Deutsche Welle (DW) berichtet, traten Polizeibeamte am frühen Donnerstagmorgen die Tür des tschetschenischstämmigen Georgiers ein und brachten ihn zum Berliner Flughafen. Dort wurde er demnach zusammen mit einem großen Teil seiner Familie - unter ihnen minderjährige Kinder - in einem Charterflug nach Tiflis gebracht.

Selimchan Changoschwili wurde 2019 in der Parkanlage Tiergarten am helllichten Tag mit einer Schalldämpfer-Pistole erschossen. Der Täter war der vom Kreml geschickte Auftragskiller Wadim Krassikow. Changoschwili soll zuvor bereits mehreren Anschlägen auf sein Leben entkommen sein, weshalb er über die Ukraine nach Deutschland geflohen war.

Abschiebung "lebensgefährlich und maßlos"

Wie sein Bruder kämpfte auch Surab Changoschwili im Zweiten Tschetschenien-Krieg gegen Russland, weshalb er in Georgien nun um seine Sicherheit fürchtet. Das zuständige Verwaltungsgericht in Potsdam hatte Eilanträge gegen die Abschiebung jedoch ohne weitere Begründung abgelehnt, wie die Tagesschau berichtet.

Dem Bericht zufolge bezeichnete der Grünen-Abgeordnete Robin Wagener die Abschiebung als "lebensgefährlich und maßlos". Die Bundesregierung könne sich für die Gefahren nicht blindstellen. "Der Auftragsmord durch das russische Regime ist Zeugnis der politischen Verfolgung der Familie", sagte Wagener. Die Entscheidung müsse umgehend revidiert werden.

Georgien ist nach der Türkei das Land, in das in diesem Jahr am meisten abgelehnte Asylbewerber abgeschoben wurden. 1379 Menschen waren es laut Bundesregierung in diesem Jahr.

Quelle: ntv.de, toh

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