Rückholaktionen aus Israel Bundeswehr bereitet sich für Evakuierungsfall vor
13.10.2023, 05:04 Uhr Artikel anhören
Mit Sonderflügen der Lufthansa werden deutsche Staatsbürger derzeit aus Israel ausgeflogen. Doch dieser Weg könnte versperrt sein, falls sich die Lage in dem von der Hamas attackierten Land noch weiter verschärfen sollte. Die Bundeswehr ergreift deshalb "vorbereitende präventive Maßnahmen".
Die Bundeswehr bereitet sich darauf vor, notfalls deutsche Staatsbürger aus Israel nach Deutschland bringen zu können. In Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt seien angesichts der jüngsten Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern "vorbereitende präventive Maßnahmen" in die Wege geleitet worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Im Falle einer weiteren Lageverschärfung stünde der militärische Evakuierungsverband der Bundeswehr bereit", hieß es.
Mit den Maßnahmen solle sichergestellt werden, "dass die Bundesregierung im Falle eines Ausfalls des zivilen Flugbetriebs aus Israel alle notwendigen logistischen Vorkehrungen für eine rasche Abholung durch die Luftwaffe getroffen hat". Zu den getroffenen Maßnahmen gehöre die Entsendung von gemeinsamen Krisenunterstützungsteams des Auswärtigen Amts auch mit Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nach Israel und in umliegende Staaten.
Mehrfach hatte die Bundesregierung in den vergangenen Jahren auch die Flugzeuge der Luftwaffe und schwerbewaffnete Soldaten geschickt, um deutsche Bürger und andere Schutzbedürftige aus Kriegsgebieten auszufliegen. Dass dies bei einer Eskalation in Israel nun auch grundsätzlich möglich wäre, hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius bereits deutlich gemacht. Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch: "Wir stehen jederzeit bereit zu tun, was zu tun ist, wenn die Lage in Israel und die außenpolitische Einschätzung von Kanzleramt und Auswärtigem Amt das hergeben."
Quelle: ntv.de, hul/dpa