Friedensmission in Liberia Bundeswehr startet siebten Einsatz in Afrika
29.04.2015, 15:58 Uhr
Bundeswehrsoldaten der Atalanta-Mission am Horn von Afrika.
(Foto: picture alliance / dpa)
In sechs Ländern Afrikas ist die Bundeswehr bereits stationiert. Jetzt kommt ein siebtes hinzu: Deutsche Soldaten beteiligen sich dort an einer Friedensmission. Außerdem wird der größte deutsche Einsatz auf dem Kontinent verlängert.
Auf die Bundeswehr kommt ein weiterer Einsatz in Afrika zu. Bis zu fünf Soldaten sollen sich im Führungsstab an der UN-Friedensmission im westafrikanischen Liberia beteiligen. Das Kabinett beschloss zudem die Verlängerung des Marineeinsatzes am Horn von Afrika. Dort sollen sich künftig nur noch bis zu 950 statt bisher 1200 Soldaten an der Bekämpfung der Piraterie im Rahmen der EU-Mission "Atalanta" beteiligen. Es bleibt aber der größte von bisher sieben Einsätzen in sechs afrikanischen Ländern.
Jetzt kommen die Aktivitäten im zuletzt von der Ebola-Epidemie schwer getroffenen Liberia hinzu. Insgesamt beteiligen sich daran 5865 Soldaten und Polizisten aus fast 60 Staaten. Die Mission wurde 2003 nach einem 14-jährigen Bürgerkrieg in Liberia beschlossen. Deutschland war bisher nur mit einigen Polizisten dabei. Die Beteiligung deutscher Soldaten soll bis zum 31. Dezember 2016 befristet werden.
Den Anti-Piraterie-Einsatz am Horn von Afrika will die Bundesregierung bis zum 31. Mai 2016 verlängern. Derzeit beteiligt sich die Deutsche Marine mit der Fregatte "Bayern" und einem Aufklärungsflugzeug vom Typ "Orion". Seit Beginn des Einsatzes 2008 hat sich die Situation vor der somalischen Küste deutlich verbessert. Seit 2012 haben die Piraten kein Schiff mehr entführt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums gab es 2014 nur vier Versuche - die niedrigste Zahl seit Beginn der Operation.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa