Rüstungspakete in Milliardenhöhe Bundeswehr will mehr als 400 neue Radpanzer anschaffen
13.10.2025, 16:25 Uhr Artikel anhören
Mit dem Rad-Schützenpanzer "Schakal" will die Bundeswehr zwei neue Panzergrenadierbataillone ausrüsten.
(Foto: Artec GmbH)
Für die Modernisierung des Heeres sollen Hunderte neue Radpanzer beschafft werden. Darunter auch Exemplare des Schützenfahrzeugs Schakal. Die ersten Auslieferungen sind ab 2027 geplant.
Die Bundeswehr soll für fast sieben Milliarden Euro mit mehr als 400 neuen Radpanzern ausgerüstet werden. Dies geht aus Vorlagen des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss hervor. Demnach sollen die Abgeordneten Rüstungsgeschäften mit einem Gesamtvolumen von 6,95 Milliarden Euro zustimmen. Die Vorhaben sind zentrale Projekte zur Modernisierung des Heeres.
Der größte Posten entfällt auf einen Rahmenvertrag mit dem Rüstungskonzern General Dynamics über die Entwicklung und Beschaffung von bis zu 356 neuen Spähfahrzeugen. Fest bestellt werden sollen dem Dokument zufolge zunächst 274 Fahrzeuge für rund 3,5 Milliarden Euro. Eine Option sieht den späteren Abruf von 82 weiteren Panzern vor, womit das Gesamtvolumen auf rund 4,6 Milliarden Euro steigen würde. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist für 2028 geplant.
Das zweite Vorhaben betrifft die Beschaffung von 150 Rad-Schützenpanzern vom Typ Schakal für rund 3,4 Milliarden Euro. Der Auftrag soll über die europäische Rüstungsagentur OCCAR an die Artec GmbH vergeben werden, ein Gemeinschaftsunternehmen von KNDS und Rheinmetall. Der Vertrag beinhaltet zudem eine Option für bis zu 200 weitere Fahrzeuge. Ausgeliefert werden sollen sie zwischen 2027 und 2031. Für dieses Projekt ist eine Vorauszahlung von rund 222 Millionen Euro vorgesehen, um den Serienanlauf vorzubereiten.
Aus den Unterlagen geht zudem hervor, dass auch die Niederlande 72 Rad-Schützenpanzer erhalten sollen, die diese aber selbst finanzieren. Von beiden Aufträgen profitiert auch der Rüstungskonzern Hensoldt als Unterauftragnehmer, der auf Sensorik und Radarsysteme spezialisiert ist.
Mit dem Schakal sollen zwei Panzergrenadierbataillone der neu aufgestellten "Mittleren Kräfte" des Heeres ausgestattet werden. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus dem Fahrgestell des Transportpanzers Boxer und dem Turm des Schützenpanzers Puma. Diese Verbände sollen sich durch hohe Mobilität auszeichnen und schnell verlegbar sein. Die neuen Spähpanzer sollen ihrerseits den in die Jahre gekommenen Fennek ersetzen und dienen der Heeresaufklärung. Sie basieren auf der Piranha-Plattform von General Dynamics.
Quelle: ntv.de, jpe/rts