Politik

Männerquote bei über 70 ProzentCDU verliert über Tausend Mitglieder pro Monat

18.01.2022, 15:43 Uhr
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Werden Parteigrößen wie Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Armin Laschet auf den Mitgliederschwund reagieren können? (Foto: picture alliance/dpa)

Die Transformation der (ehemals) großen Volkspartei in Deutschland zeigt sich nicht nur in den Wahlergebnissen der letzten beiden Jahrzehnte, sondern auch im Mitgliederschwund. Bei der CDU schreitet der mit ähnlichem Tempo voran wie im Geldwertbereich hierzulande die Inflation.

Vor dem Bundesparteitag der CDU am kommenden Wochenende versinnbildlicht eine Zahl einen Abwärtstrend, der den Parteigranden eigentlich Sorgenfalten ins Gesicht treiben muss: Der Mitgliederschwund der CDU hat sich im Wahljahr 2021 beschleunigt. Die Partei zählte am 31. Dezember noch 384.204 Menschen in ihren Reihen - knapp 15.000 weniger als ein Jahr zuvor, als es 399.110 waren. Das entsprach einem Rückgang von rund 3,7 Prozent. Im Vorjahr hatte dieser rund 1,7 Prozent betragen. Die CDU verzeichnete damit einen noch stärkeren Schrumpfungsprozess als die SPD, die im vergangenen Jahr rund 10.600 Mitglieder verlor und zum Jahresende noch 393.727 Mitglieder zählte.

Andere Parteien haben noch keine Mitgliederbilanz für das gesamte vergangene Jahr gezogen. Bei den Grünen zeichnete sich jedoch bereits im November ein enormer Zuwachs ab. Damals zählte die Partei rund 125.000 Mitglieder. Zwölf Monate zuvor waren es rund 106.000 gewesen. Die FDP, die in der Vergangenheit ebenfalls gewachsen ist, will ihre Zahlen erst Ende Januar vorlegen.

Bei der AfD hat sich der Mitgliederschwund im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. Nach Angaben eines Parteisprechers lag die AfD zum Jahreswechsel noch bei knapp über 30.000 Mitgliedern. Anfang 2021 waren es noch 32.000 gewesen, Anfang 2020 rund 34.000.

Hoher Altersdurchschnitt, wenige Frauen

In der CDU sind nach Parteiangaben fast drei Viertel (73,4 Prozent) der Mitglieder männlich und gut ein Viertel (26,6 Prozent) weiblich. Unter den Neueintritten in die Partei sind Frauen mit 28,8 Prozent vertreten. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder beträgt 60,8 Jahre. Bei den Neueintritten liegt der Durchschnitt bei 43 Jahren.

Die Zahlen zeigen das große Problem der CDU bei ihrer Mitgliedschaft: Diese ist überaltert, Frauen sind stark unterrepräsentiert. Auch die Neueintritte lösen das Problem des geringen Frauenanteils bislang nicht. Dieses setzt sich bis in die Parlamente fort. So liegt in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Frauenanteil aktuell bei 23,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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