Politik

Wende in Stormy-Daniels-Affäre? Cohen deutet Aussagen gegen Trump an

Cohen galt einst als Trumps "Fixer".

Cohen galt einst als Trumps "Fixer".

(Foto: REUTERS)

Die einst unverbrüchlich wirkende Freundschaft zwischen Trump und seinem Anwalt Cohen bekommt Risse. Angesichts der Ermittlungen um Pornostar Stormy Daniels lässt dieser die Bereitschaft erkennen, gegen den Präsidenten auszusagen.

Der frühere persönliche Anwalt von US-Präsident Donald Trump scheint bereit zu sein, gegen den Präsidenten auszusagen. "Um glasklar zu sein: Meine Loyalität gilt zuerst meiner Frau, meiner Tochter und meinem Sohn und das wird immer so sein", sagte Cohen dem Sender ABC. US-Medien interpretierten die Aussage dahingehend, dass der Jurist nicht mehr bereit sei, notfalls für Trump auch eine Gefängnisstrafe in Kauf zu nehmen und so seine Familie zu belasten. Cohen gilt als eine Schlüsselfigur in der Affäre um den ehemaligen Porno-Star Stormy Daniels.

Es besteht der Verdacht, dass Trump mit Hilfe von Cohen in der Endphase des Wahlkampfes 2016 Schweigegeld an die Frau bezahlt hat, um eine Affäre mit ihr nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Ermittler des FBI haben inzwischen Büro und Privaträume Cohens durchsucht und dabei Material sichergestellt. Ob es sich dabei um Dinge handelt, die auch Trump belasten können, ist nicht bekannt.

Cohen will "früheres Leben zurück"

Cohen galt jahrelang als Trumps "Fixer", also als jemand, der seine rechtlichen Probleme für ihn löste. Er hielt dem heutigen Präsidenten bislang ohne wenn und aber die Treue. Er sagte sogar einmal, er würde "für den Präsidenten eine Kugel einfangen". Nun aber betonte Cohen, er wolle "meinen Namen und meinen Ruf zurückgewinnen" und sein früheres Leben zurück. New Yorker Bundesanwälte ermitteln wegen des Verdachts auf illegale Geschäftspraktiken und des Verstoßes gegen Wahlkampffinanzierungsgesetze gegen ihn.

Sein Büro und seine Privaträume wurden im April von der Bundespolizei FBI durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten dabei laut Medienberichten unter anderem Cohens Computer und mehr als ein Dutzend Handys. Bei den Ermittlungen gegen Cohen geht es offenbar unter anderem um die 130.000 Dollar (nach heutigem Wert: 112.000 Euro) Schweigegeld, die der Anwalt kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt hatte. Im Gegenzug verpflichtete sie sich damals dazu, nicht über ihr angebliches Sexabenteuer mit Trump auszupacken.

Die Zahlung könnte möglicherweise als illegale Wahlkampfspende angesehen werden. Die gezahlte Summe lag über der für solche Spenden geltenden Obergrenze und wurde nicht bei der Wahlaufsichtsbehörde deklariert.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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