Superreiche sollen zahlen Demokrat plant einmalige "Patrioten-Steuer"
16.06.2021, 11:32 Uhr
Suozzi sitzt für die Demokraten im Steuer-Komitee des Repräsentantenhauses.
(Foto: AP)
Während superreiche US-Bürger in der Corona-Krise profitieren, sind Haushalte mit niedrigem Einkommen eher von Arbeitslosigkeit und Einkommensverlusten betroffen. Eine "Patriotensteuer" soll das ausgleichen - und Hunderte Milliarden Dollar einbringen.
Die US-Demokraten setzen sich verstärkt für eine gerechtere Besteuerung superreicher Bürger ein. Tom Suozzi, einer der führenden Demokraten im Kongress, arbeitet Medienberichten zufolge an einem Gesetzesvorschlag, der eine große Einmalzahlung der Superreichen vorsieht. Die von ihm "Patrioten-Steuer" getaufte Abgabe soll US-Bürger mit einem Vermögen von über 50 Millionen US-Dollar mit 2,5 Prozent und bei einem Vermögen über 100 Millionen US-Dollar mit 5 Prozent besteuern.
Ein Sprecher von Suozzi sagte "Bloomberg", dass die Idee noch in der Erkundungsphase sei. Der Demokrat muss den Entwurf erst noch offiziell einreichen. Er wäre wahrscheinlich selbst in den Reihen seiner eigenen Partei nicht unumstritten.
Die "Patrioten-Steuer" soll vor allem die sich verschlimmernde Vermögensungleichheit bekämpfen, die während der Pandemie deutlich zugenommen hat. Wohlhabende Personen profitierten in der Krise, während Haushalte mit niedrigem Einkommen am ehesten von Arbeitslosigkeit und Einkommensverlusten betroffen waren.
Alleine zehn Milliarden von Bezos
Die Steuer könnte Hunderte Milliarden Dollar einbringen. Alleine Amazon-Gründer Jeff Bezos, der reichste Mann des Landes, müsste etwa zehn Milliarden Dollar zahlen, Tesla-Chef Elon Musk würde die Abgabe aktuell knapp acht Milliarden Dollar kosten, Bill Gates und Mark Zuckerberg müssten jeweils noch einmal etwas mehr als sechs Milliarden Dollar abgeben.
Die Idee einer Vermögensteuer für Superreiche hatte Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts während der Vorwahlen der Demokraten 2020 bereits vorgeschlagen. Präsident Joe Biden scheut bislang eine gesonderte Vermögensteuer und konzentriert sich auf eine grundlegende Erhöhung der Einkommenssätze für Spitzenverdiener.
Quelle: ntv.de, mba