Länder schließen Luftraum Der Iran greift Israel an
13.04.2024, 22:15 Uhr Artikel anhören
Ein israelisches Luftabwehrsystem in Aschkelon.
(Foto: REUTERS)
Seit Tagen nehmen die Spannungen zwischen dem Iran und Israel zu. Nun hat der Iran einen Drohnenangriff gestartet. Israelischen Angaben zufolge werde es Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten. Irans Revolutionsgarden feuern aber auch schnelle Raketen in Richtung Israel.
Der Iran hat einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet. Dies bestätigen der israelische Armeesprecher Daniel Hagari wie auch iranische Staatsmedien. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten, so Harari. "Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen", hieß es in den Untertiteln des iranischen Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.
Dem Staatsfernsehen zufolge haben Irans Revolutionsgarden gegen Israel auch Raketen abgefeuert. Begleitet von einem massiven Drohnenangriff sei das die "Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes", hieß es in einer live im Fernsehen verlesenen Erklärung der Revolutionsgarden.
Das israelische Militär teilte indes mit, es sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation. Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt.
Verteidigungsminister Joav Galant hatte zuvor am Abend erklärt, man beobachte "sehr genau einen geplanten Angriff" durch den Iran oder "dessen Stellvertreter". Der Minister versicherte, Israels Sicherheitskräfte hätten sich entsprechend vorbereitet und "unsere offensive und defensive Aufstellung" verstärkt. Weitere Einzelheiten werden in einer Erklärung des Ministers dazu nicht genannt. Die Bevölkerung solle die Anweisungen des Zivilschutzes befolgen, heißt es weiter.
Zugleich gab die israelische Armee die vorläufige Schließung der Schulen im Land bekannt. Ab Sonntag, dem ersten Tag der Woche in Israel, würden "Unterrichtsaktivitäten, Reisen und Ausflüge" an Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen ausgesetzt, erklärte Armeesprecher Hagari in einer Videoansprache.
Irak und Jordanien sperren ihre Lufträume
Der General in Ruhestand Amos Jadlin sagt dem israelischen Sender Channel 12, jede Drohne sei mit 20 Kilogramm Sprengstoff bestückt.
Indessen kündigten der Irak und Jordanien an, ihre Lufträume zu sperren. Die Zivilluftfahrtbehörde Jordaniens verwies zur Begründung auf die "zunehmenden Gefahren" in der Region. Jedoch teilte ein Sprecher der jordanischen Regierung später mit, der Luftraum sei nicht gesperrt worden. Der Flugverkehr ruhe, teilte das irakische Verkehrsministerium mit. Beide Länder liegen zwischen dem Iran und Israel. Jordanien könnte der Iran theoretisch aus nördlicher Richtung über Syrien überfliegen.
Auch Israel schloss in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde.
Die Spannungen zwischen dem Iran und Israel hatten seit Tagen zugenommen. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht. Dabei waren Anfang April 16 Menschen getötet worden. Darunter waren zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe. Seitdem hatte es internationale Vermittlungsversuche gegeben.
Quelle: ntv.de, mpe/rts/dpa