Politik

Nach Party zum Sex gezwungen Deutscher Soldat wegen Vergewaltigung in Afghanistan verurteilt

Die Soldatin erklärte, dass sie sich aus Angst nicht gegen die Vergewaltigung habe wehren können.

Die Soldatin erklärte, dass sie sich aus Angst nicht gegen die Vergewaltigung habe wehren können.

(Foto: picture alliance / Bernd von Jutrczenka/dpa)

Einvernehmlicher Sex oder Vergewaltigung? Nach einer Party-Nacht im Bundeswehrstützpunkt in Mazar-i-Sharif vor zwei Jahren wirft die betroffene Soldatin einem Kollegen Letzteres vor. Jetzt gibt ihr das Landgericht Kempten recht.

Wegen der Vergewaltigung einer Soldatin beim Auslandseinsatz in Afghanistan ist ein Bundeswehr-Feldjäger zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dies teilte ein Sprecher des Landgerichts in Kempten mit. Der angeklagte 36 Jahre alte Soldat wurde bereits am 4. November verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Angaben des Gerichts eine sechsjährige Haftstrafe verlangt, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Ob das Urteil gegen den Hauptfeldwebel rechtskräftig wird, ist noch unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass der Rechtsmittelweg noch geprüft werde.

Die Tat soll sich vor zwei Jahren im Feldlager Camp Marmal in Mazar-i-Sharif zugetragen haben. Der 36-Jährige soll eine Kollegin nach einer Party zum Sex gezwungen haben. Die Anklage stützte sich wesentlich auf die Aussage der Frau. Sie war zwar während des Prozesses vernehmungsunfähig, allerdings wurde ihre Zeugenaussage zuvor auf Video aufgenommen und in der Verhandlung gezeigt. Sie habe sich aus Angst nicht gegen die Vergewaltigung wehren können, sagte die Bundeswehr-Soldatin in ihrer Aussage. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Er hatte erklärt, dass der Sex einvernehmlich gewesen sei. Die Soldatin habe ihn sogar dazu animiert.

Der angeklagte Feldjäger stammt aus Dormagen zwischen Köln und Düsseldorf, auch das mutmaßliche Opfer kommt aus Nordrhein-Westfalen. Dennoch ist die Kemptener Justiz für den Fall zuständig. Die Justizbehörden in der Allgäuer Stadt verfolgen bundesweit die Straftaten "von Soldatinnen oder Soldaten der Bundeswehr in besonderer Auslandsverwendung".

Quelle: ntv.de, mne/dpa

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