Krypto-Coins, Immobilien, Dinner Die Geschäfte des Trump-Clans boomen
26.05.2025, 11:48 Uhr Artikel anhören
Donald Trump und sein Sohn Eric, Vizepräsident der Trump Organization. Bereits während seiner ersten Präsidentschaft verdiente Trump Forbes zufolge etwa 550 Millionen Dollar.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Angetreten war Trump einst mit dem Versprechen, "den Sumpf in Washington" zu beseitigen. Nun listet die "New York Times" auf, wie sehr Trump und seine Familie von der erneuten Präsidentschaft profitieren.
Die Rückkehr ins Weiße Haus lohnt sich offenbar finanziell für Donald Trump und seine Familie. Wie die "New York Times" berichtet, hat sich das Vermögen des Trump-Clans in den Monaten seit dem Amtsantritt enorm vergrößert. Laut der Reichen-Liste von "Forbes" wird Trumps Privatvermögen nun auf 5,1 Milliarden Dollar geschätzt - womit er sein Nettovermögen in einem Jahr mehr als verdoppelt haben soll. "Es macht sich bezahlt, König zu sein", schreibt Forbes Ende März.
Allein in den vergangenen Monaten sollen die Trump-Familie und ihre Geschäftspartner der "New York Times" zufolge 320 Millionen Dollar für ihre neue Kryptowährung eingenommen haben. Zu einem exklusiven Abendessen mit Trump in der vergangenen Woche konnten sich 220 Top-Investoren des "Meme Coin" namens "$Trump" einkaufen. Das Geld soll an ein Unternehmen geflossen sein, von dem Trump profitiert.
Einer der großen Investoren ist dabei der aus China stammende Milliardär Justin Sun, der zuvor Millionen Dollar in den Trump-Coin investiert hatte. Auch für ihn war das offenbar ein lohnendes Geschäft: Hatte noch 2023 die Börsenaufsicht gegen ihn ermittelt, wurden die Untersuchungen nach Trumps Amtsantritt eingestellt.
Milliardendeals in Übersee
Auch andere Geschäfte der Trump Organization, die von den Söhnen des Präsidenten geführt wird, boomen. So werden zurzeit Milliarden-Immobiliendeals in Übersee abgeschlossen - unter anderem ein Luxushotel in Serbien, ein Wolkenkratzer in Dubai und ein Golf-Resort in Vietnam für 1,5 Milliarden Dollar. Trumps ältester Sohn Donald Jr. hat zudem gemeinsam mit Investoren - unter anderem den Söhnen des US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff - Ende April den exklusiven Club "Executive Branch" in Washington gegründet. Die Kosten für die Mitgliedschaft: 500.000 Dollar.
Besonders augenfällig ist dabei das jüngste Geschenk aus Katar - ein Luxusjet, der offiziell ans Pentagon geht, aber den Trump auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt weiternutzen kann. Berichten zufolge soll er einen Wert von rund 400 Millionen Dollar haben - laut "New York Times" mehr als alle ausländischen Geschenke an alle früheren US-Präsidenten zusammen. Dabei verbietet es die US-Verfassung Regierungsvertretern, Geschenke "von einem König, Prinzen oder ausländischen Staat" ohne Zustimmung des US-Kongresses anzunehmen.
Das Millionengeschenk aus Katar hat dann sogar selbst einige Republikaner entsetzt. Podcaster Ben Shapiro sprach von einem "schäbigen Verhalten". Die Trump-Influencerin Laura Loomer, die einen großen Einfluss auf den US-Präsidenten haben soll, schrieb auf X, das Geschenk sei ein "Fleck" auf Trumps weißer Weste.
Auch andere Beobachter sind entsetzt: "Ich beobachte und schreibe seit 50 Jahren über Korruption, und mir dreht sich immer noch der Kopf", zitiert die "New York Times" Michael Johnston, einen emeritierten Professor und Autor mehrerer Bücher über Korruption in den USA. Der Anwalt und Antikorruptionskämpfer Fred Wertheimer sagt der Zeitung, Trump versuche nicht einmal mehr den Anschein zu erwecken, dass er das Richtige tue. "Es gibt nichts in der Geschichte Amerikas, das der Nutzung des Präsidentenamtes für massive persönliche Vorteile nahekommt. Nichts."
Das Weiße Haus tut alle Kritik an Trumps Geschäften mit dem Hinweis ab, dass Trump das Geld gar nicht brauche, da er so reich sei. "Die amerikanische Öffentlichkeit hält es für absurd, wenn jemand unterstellt, dass dieser Präsident von seiner Präsidentschaft profitiert, so Pressesprecherin Karoline Leavitt. "Dieser Präsident war unglaublich erfolgreich, bevor er alles aufgegeben hat, um unserem Land öffentlich zu dienen."
Quelle: ntv.de, ghö