Politik

Klirrende Kälte in Washington Die National Mall ist diesmal leergefegt

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2017, als Donald Trump das erste Mal als Präsident vereidigt wurde, gab es eine Debatte, wie groß das Publikum zur Amtseinführung tatsächlich war. Diesmal wird es eine solche Diskussion nicht geben. Ganz im Gegenteil: Die National Mall ist aufgrund der klirrenden Kälte leergefegt.

Wo sich sonst alle vier Jahre Zehntausende Menschen versammeln, um bei der Vereidigung des US-Präsidenten dabei zu sein, herrscht dieses Mal fast Leere. Nur wenige Anhänger von Donald Trump haben sich am Vormittag (Ortszeit) vor Trumps Rede bei minus fünf Grad auf der National Mall versammelt, der großen Promenade zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial.

Alles zur Amtseinführung lesen Sie in unserem Liveticker.

Wegen der Kälte wurde Trumps Amtseinführung nach drinnen verschoben, die Parade in eine Sportarena - dort dürften sich die meisten Anhänger versammeln. Die Stühle auf der großen Rasenfläche hingegen wurden wieder abgebaut, etwas Schnee liegt noch auf dem Rasen, es gibt zahlreiche Absperrungen.

Wenn man Trumps Rede hier nirgends sehen könne, werde er in ein Restaurant gehen, sagt Kristofer Sedak, der extra aus Kanada in die US-Hauptstadt gereist ist. "Es wäre schön gewesen, wenn man es draußen hätte sehen können, aber das ist okay." Was er davon halte, dass Trump immer wieder darauf anspielt, Kanada solle sich mit den USA vereinen? "Ich meine, er war schon immer der Typ, der solche Kommentare und Witze macht und so", sagt Sedak, während eisiger Wind weht. Er glaube nicht, dass Trump das wirklich machen werde - hätte jetzt aber auch nicht wirklich ein Problem damit.

Nur wenige Menschen sind am Tag der Amtseinführung auf der National Mall zu finden.

Nur wenige Menschen sind am Tag der Amtseinführung auf der National Mall zu finden.

(Foto: REUTERS)

Vielleicht ein Blick auf die Kolonne

Etwas näher am Kapitol steht Chicho aus dem US-Bundesstaat Kalifornien, der sich als "J6er" vorstellt - also jemand, der beim Sturm auf das US-Kapitol vor vier Jahren dabei gewesen sei. In das US-Parlament hineingegangen sei er damals aber nicht, betont der 48-Jährige. Der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Wahl 2020 sei Betrug gewesen, wiederholt er Trumps Lüge von der gestohlenen Wahl. Dass Trump nun vier Jahre später gewonnen habe, sei eine "Erlösung", so Chicho.

Die Trump-Anhänger auf der großen Promenade in der Hauptstadt tragen die typischen roten MAGA-Kappen oder Kleidung in den Farben der US-Flagge. Auf den Straßen sind Polizei und Armee, es gibt zahlreiche Absperrungen und Sicherheits-Kontrollpunkte, an denen Taschen durchleuchtet werden. Dort bilden sich kleine Schlangen. An der großen Straße zwischen dem Weißen Haus und dem Kapitol, über die Trumps Kolonne fährt, haben sich zahlreiche Menschen versammelt, um doch noch einen Blick auf den Republikaner zu erhaschen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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