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Geiselbefreiung bleibe Fokus Energieminister: "Israel hat das moralischste Militär der Welt"

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Energieminister Israel Katz neben dem Ministerpräsidenten von Israel Benjamin Netanjahu.

Energieminister Israel Katz neben dem Ministerpräsidenten von Israel Benjamin Netanjahu.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Eine geplante Bodenoffensive Israels im Gazastreifen steht in internationaler Kritik, schließlich ist der Großteil der verschleppten Geiseln weiter in Gefangenschaft der Hamas. Der israelische Energieminister erklärt, andere Staaten hätten nach so einem Überfall das Nachbarland längst "ausradiert".

Israel setzt sich ungeachtet seiner geplanten Bodenoffensive weiter für die Freilassung der Geiseln der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ein. "Wir handeln mit jedem Akteur, um die Entführten freizubekommen", sagte Israels Energieminister Israel Katz der "Bild"-Zeitung. "Wir tun alles, um sie nach Hause zu bekommen." Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere wurden laut Israels Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter mehrere Deutsche.

Seither bombardiert Israels Armee Ziele im Gazastreifen und bereitet eine mögliche Bodenoffensive in dem abgeriegelten Küstengebiet vor. "Die Hamas möchte, dass wir uns mit den Entführten beschäftigen und unser Militär nicht reingeht, um ihre Infrastruktur zu eliminieren. Das wird nicht passieren", sagte Katz. Israel verfolge eine doppelte Strategie: "die Hamas zu eliminieren, ihre Infrastruktur als Militär, als Organisation, als Regierung. Und: Die Entführten zu befreien."

Vier der Geiseln kamen inzwischen frei, die übrigen werden weiterhin von der Hamas festgehalten. Israel versuche außerdem, "trotz des grausamen Feindes zwischen der Hamas und der Zivilbevölkerung zu unterscheiden". Israel habe das "moralischste Militär der Welt", sagte Katz. Andere Staaten hätten nach einem solchen Überfall "das Nachbarland ausradiert". Im Süden von Gaza gebe es genug Raum, der nicht bombardiert werde: "Wer sich dort aufhält, bleibt unversehrt".

Nach UN-Angaben sind rund eine Million Bewohner des nördlichen Gazastreifens in den südlichen Teil geflohen. Israels Armee hatte dazu aufgerufen, um zivile Opfer bei einer Ausweitung der Kämpfe zu vermeiden. In den Süden gelange über den ägyptischen Grenzübergang auch die humanitäre Hilfe, die Israel gewähre, obwohl auch viele aus der Bevölkerung an den Geiselnahmen beteiligt seien, sagte Katz.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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