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Ehemänner weiter gefangen Hamas lässt zwei Frauen aus Geiselhaft frei

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Die beiden Frauen wurden von den Al-Kassam-Brigaden ans Rote Kreuz übergeben.

Die beiden Frauen wurden von den Al-Kassam-Brigaden ans Rote Kreuz übergeben.

(Foto: via REUTERS)

Eine 79-Jährige und eine 85-Jährige befinden sich nicht mehr in den Händen der Hamas. Die Terrororganisation lässt die beiden frei. Das Rote Kreuz kann sie aus dem Gazastreifen bringen. Ihre ebenfalls hochbetagten Ehemänner müssen dagegen weiterhin ausharren.

Die islamistische Hamas hat nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Ein Sprecher bestätigte in Genf, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen aus dem Palästinensergebiet gebracht habe."Wir hoffen, dass sie bald wieder bei ihren Lieben sein werden", sagte er. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um zwei ältere israelische Frauen.

Die 79-jährige Nurit Cooper ist frei.

Die 79-jährige Nurit Cooper ist frei.

(Foto: via REUTERS)

Sowohl die 79-jährige Nurit Cooper als auch die sechs Jahre ältere Yocheved Lifshitz sollen aus dem Kibuz Nir Oz stammen, Letztere soll laut "Times of Israel" sogar eine der Mitbegründerinnen sein. Ihre Ehemänner, die über 80 Jahre alt sein sollen, befinden sich laut "Jerusalem Post" weiter in Gefangenschaft.

Zunächst hatte der militärische Arm der Hamas erklärt, zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen zu haben. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete, die beiden Frauen seien am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten angekommen. Der Sender zeigte Aufnahmen, wie sie in Krankenwagen liegen und behandelt werden. Der Zustand der Frauen sei stabil, sagten ägyptische Sanitäter dem Sender. Einer der Mediziner berichtete, seine Patientin habe ihm gesagt, sie sei glücklich, jetzt hier bei ihnen zu sein.

Die Freilassung der beiden soll nach Angaben der Hamas von Katar und Ägypten vermittelt worden sein. Die Geiseln seien "trotz der Verbrechen der Besatzung" aus "humanitären Gründen" freigelassen worden, erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden.

Auch die 85-jährige Yocheved Lifshitz ist nicht mehr in der Hand der Hamas.

Auch die 85-jährige Yocheved Lifshitz ist nicht mehr in der Hand der Hamas.

(Foto: via REUTERS)

Zuvor hatte es Medienberichte über eine möglicherweise bevorstehende Freilassung von 50 Geiseln gegeben. Weder von der US-Regierung noch vom Internationalen Roten Kreuz gab es dafür zunächst eine Bestätigung. Die "New York Times" hatte berichtet, dass Israel davon ausgehe, dass die Hamas etwa 50 Geiseln, die nicht nur die israelische, sondern auch eine andere Staatsbürgerschaft hätten, freilassen könnte. Man werde sich an einer "Selektion" zwischen ausländischen und israelischen Geiseln nicht beteiligen, meldeten israelische Medien unter Berufung auf einen politischen Repräsentanten.

Einigung über weitere Geiseln "binnen Stunden möglich"

Aus den USA gab es zunächst keine Bestätigung für eine möglicherweise bevorstehende Freilassung einer größeren Anzahl an Geiseln. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte in Washington, er könne nichts dazu sagen. Grundsätzlich sei es mit Blick auf die Verhandlungen "in der jetzigen Phase des Prozesses nicht möglich, öffentlich über die laufenden Bemühungen zu berichten", so Kirby. Man werde weiter mit den Partnern in der Region zusammenarbeiten, um alles dafür zu tun, damit die Geiseln freigelassen werden.

Der israelische Sender i24news berichtete unter Berufung auf das Rote Kreuz, der Rettungsdienst sei unterwegs, um eine Gruppe von etwa 50 Entführten mit doppelter Staatsbürgerschaft empfangen zu können. Eine Einigung sei binnen Stunden möglich, sollten keine neuen Hindernisse auftauchen, hieß es weiter.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche.

Am Freitag waren überraschend eine Mutter und ihre Tochter freigelassen worden. Katar hatte die Freigabe der beiden US-Bürgerinnen vermittelt.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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