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Einflussnahme für Russland Ermittler durchsuchen Büro von Ex-Krah-Mitarbeiter

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Krah versucht den Eindruck zu verwischen, die abermalige Razzia im EU-Parlament habe etwas mit ihm zu tun.

Krah versucht den Eindruck zu verwischen, die abermalige Razzia im EU-Parlament habe etwas mit ihm zu tun.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Im Zusammenhang mit dem russischen Propaganda-Organ "Voice of Europe" nehmen sich Ermittler Räumlichkeiten von Guillaume P. vor. P. arbeitete bis vor zwei Jahren noch für Krah. Der AfD-Politiker sieht dennoch keinen Bezug zu sich.

Im Zusammenhang mit Vorwürfen der Einflussnahme aus Russland haben Ermittler das Büro eines Ex-Mitarbeiters des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah im Europaparlament durchsucht. Die Behörden durchsuchten nach Angaben aus Ermittlungskreisen Büros von Guillaume P. in Brüssel und Straßburg sowie an seinem privaten Wohnsitz in Brüssel. Die belgische Staatsanwaltschaft teilte mit, die Ermittlungen stünden im Zusammenhang mit dem russischen Propaganda-Netzwerk um die Webseite "Voice of Europe".

Über das Internetportal mit Sitz in Prag soll nach Berichten des "Spiegel" und der tschechischen Zeitung "Denik N" Geld für prorussische Äußerungen an europäische Politiker geflossen sein. In diesem Zusammenhang wurden auch Vorwürfe gegen den AfD-Abgeordneten und Spitzenkandidaten Krah sowie den Listenzweiten Petr Bystron laut, gegen sie laufen auch in Deutschland Ermittlungen. Beide bestreiten die Annahme russischer Gelder.

Auch der Name des ehemaligen Krah-Mitarbeiters Guillaume P. fiel bereits im Zusammenhang mit "Voice of Europe". Der Franzose war zwischen 2019 und 2022 im Büro des AfD-Abgeordneten Krah beschäftigt. In diesen Zeitraum fällt nach Recherchen des "Spiegel" etwa ein mutmaßliches Treffen Krahs und Bystrons mit dem mutmaßlichen Verantwortlichen der "Voice of Europe"-Plattform, Viktor Mewedtschuk, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

P. arbeitet für niederländischen Rechtsaußen-Politiker

Krahs Sprecher sagte, da P. bereits seit zwei Jahren nicht mehr im Büro des AfD-Abgeordneten arbeite, "gehen wir davon aus, dass wir davon nicht betroffen sind". Krah selbst schrieb bei X: "Weil es missverstanden wird: Es gab heute keine Durchsuchung in einem Büro, das zu mir gehört. "Und weiter: "Der betroffene Ex-Mitarbeiter arbeitet längst für einen anderen Abgeordneten, dort wurde sein Büro durchsucht." Krah hatte den Franzosen 2022 tatsächlich entlassen. Aus Ermittlungskreisen hieß es allerdings, Hauptgegenstand der Durchsuchungen sei die ehemalige Tätigkeit für Krah.

Guillaume P. arbeitet inzwischen als Assistent des niederländischen Abgeordneten Marcel de Graaff, der Medienberichten zufolge bereits in Affären um russische Einflussnahme verwickelt war. In der Vergangenheit war der Franzose mit antisemitischen Äußerungen und Bildern aufgefallen. 2019 wurde er nach einem solchen Vorfall aus der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National von Marine Le Pen ausgeschlossen.

Anfang des Monats hatten die Behörden bereits die Räume des inzwischen verhafteten Krah-Mitarbeiters Jian G. durchsucht, dem Spionage für China vorgeworfen wird. Die AfD-Parteispitze hat ihren Spitzenkandidaten Krah mit einem Auftrittsverbot für Parteiveranstaltungen belegt und schloss ihn größtenteils vom Wahlkampf aus.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP

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