Politik

Angriff auf Frachter vor Jemen Erste Tote nach Schiffsattacken der Huthi

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Eine Huthi-Rakete trifft den Frachter "True Confidence" vor der jemenitischen Küste. Bei dem Einschlag sterben mindestens zwei Menschen. Es sind die ersten Todesopfer durch Terrorattacken auf Handelsschiffe im Roten Meer.

Bei einem Angriff von Huthi-Kämpfern auf einen Frachter vor der Küste des Jemens sind nach britischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Es handelt sich um die ersten Berichte über Todesopfer, seit die vom Iran unterstützten Extremisten Mitte November mit ihren Attacken auf die Handelsschifffahrt begannen. Der Frachter "True Confidence" sei von einer Rakete getroffen worden, teilte der griechische Schiffsbetreiber mit.

An Bord waren demnach 20 Seeleute und drei bewaffnete Sicherheitskräfte. Der brennende Frachter treibt offenbar noch im Meer. Zunächst hatte es aus Schifffahrtskreisen geheißen, drei Seeleute würden vermisst und vier weitere hätten schwere Verbrennungen erlitten. Der Frachter sei 50 Meilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Aden von einer Rakete getroffen worden, teilten die in Liberia gemeldete Eignerfirma True Confidence Shipping und der griechische Betreiber Third January Maritime weiter mit.

An Bord seien 15 Männer von den Philippinen, vier aus Vietnam, zwei aus Sri Lanka sowie je einer aus Indien und Nepal gewesen. Das Schiff sei unter der Flagge von Barbados gefahren. "Mindestens zwei unschuldige Seeleute sind ums Leben gekommen", erklärte die britische Botschaft im Jemen auf dem Portal X. Dies sei die traurige, aber unvermeidliche Folge rücksichtsloser Huthi-Angriffe auf internationale Schiffe. "Das muss aufhören." Aus den USA gab es eine Bestätigung der Todesopfer.

Viele Handelsschiffe meiden inzwischen das Rote Meer

Die Huthis aus dem Jemen bekannten sich zu dem Angriff. Die Extremisten haben in den vergangenen Monaten immer wieder Handelsschiffe angegriffen - nach ihren Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen, gegen die das israelische Militär seit dem Überfall der Extremisten auf Israel Anfang Oktober vorgeht. Sowohl die Huthis als auch die Hamas werden von Israels Erzfeind Iran unterstützt. Die Huthis haben erklärt, sie würden Schiffe mit Bezug zu Israel, den USA und Großbritannien angreifen. Erst kürzlich sank der britische Frachter "Rubymar", der bei einer Huthi-Attacke schwer beschädigt worden war. In Schifffahrtskreisen gelten aber Frachter sämtlicher Nationen bei ihrer Fahrt durch das Seegebiet in Nahost als gefährdet.

So haben die Huthi-Angriffe große Reedereien wie Maersk aus Dänemark und Hapag-Lloyd aus Deutschland dazu veranlasst, das Rote Meer zu meiden. Statt die kürzeste Strecke auf dem Weg von Asien nach Europa durch den Suezkanal zu nehmen, fahren viele Schiffe einen Umweg über die Südspitze Afrikas. Das führt zu Verzögerungen und höheren Kosten für die Reedereien, lässt aber auch die Frachtraten steigen. Die EU will unter Führung Griechenlands Handelsschiffe vor weiteren Angriffen der Huthi-Milizen schützen.

Deutschland hatte dafür im Februar die Fregatte "Hessen" entsandt, die auch schon in Kampfhandlungen zur Abwehr von Drohnen verwickelt war. Die USA und Großbritannien hatten bereits zuvor regelrechte Vergeltungsschläge gegen die Huthis gestartet. Experten gehen davon aus, dass Todesopfer in Folge von Huthi-Angriffen Rufe nach einem härteren Durchgreifen laut werden lassen könnten.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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