Politik

Seit 1992 gab es keinen NeubauBundeswehr bekommt ersten Leopard mit "unsichtbarem Schild"

19.11.2025, 09:42 Uhr
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Montage eines Leopard-Modells in einem KNDS-Werk. (Foto: picture alliance/dpa)

Hochgerüstet mit Technik - darunter einem Hochleistungsrechner als "Gehirn" - soll der neue Leopard-Panzer seinen Insassen einen besseren Schutz denn je bieten. Das hat seinen stolzen Preis. Die Bundeswehr wird bald mit dem 2 A8 üben - und schickt ihn dann nach Litauen.

Die Bundeswehr erhält den ersten Kampfpanzer der neuen Generation: Hersteller KNDS präsentiert die Neuentwicklung Leopard 2 A8 am Nachmittag in München. "Die ersten Kampfpanzer sollen 2027 an die Truppe ausgeliefert werden, mit dem Ziel, bis 2030 alle 123 Kampfpanzer an die Truppe ausgeliefert zu haben", sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Der Leopard 2 A8 ist nach Militärangaben der erste Neubau eines Kampfpanzers für die Bundeswehr seit 1992. Alle bisherigen Versionen des Panzers waren Kampfwertsteigerungen, also Modernisierung des ursprünglichen Leopard 2 A4 - bis hin zum letzten Modell 2 A8. Indes wird bereits der Leopard 3 geplant. Dieser soll in den 2030ern an den Start gehen und das wohl gar mit einer neuen Hauptwaffe als Herzstück.

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Auf einer Rüstungsmesse in Tschechien konnte das Fachpublikum bereits einen Blic auf den 2 A8 erhaschen. (Foto: picture alliance / Chris Emil Janßen)

Für das Heer bringe der 2 A8 "den besten je gebauten Leopard 2", sagte ein Experte des Heeres. Der Panzer begegne den aktuell erwartbaren Bedrohungen auf dem Gefechtsfeld und sei digitalisiert. Der Panzer hat einen verbesserten Dachschutz und das aktive Schutzsystem des israelischen Herstellers Rafael. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Hard-Kill-System: Es zerstört anfliegende Geschosse des Gegners noch vor ihrem Aufprall auf der Panzerung.

Das System besteht aus vier Radarsensoren und zwei Werfereinheiten, die am Turm des Panzers angebracht sind. Gemeinsam mit dem "Gehirn" des Systems, einem Hochleistungsrechner, bilden sie einen "unsichtbaren Schild" um den Kampfpanzer. Darüber hinaus wird die Panzerung des Leopard 2 A8 gegenüber seinen Vorgängern verstärkt. "Insgesamt verfügt er über den besten Schutz, den es für deutsche Kampfpanzer gibt", sagte der Heeresexperte dazu.

2 A8 soll Brigade in Litauen stärken

Der "Roll-out" in München ist eine erste Präsentation des Waffensystems in der Öffentlichkeit. Die Bundeswehr wird 2026 die ersten Fahrzeuge für Erprobungen erhalten und intensiv auf die Eignung prüfen. Im Anschluss erhalten die ersten Bataillone die Fahrzeuge, als erstes Soldaten der zum Schutz der Ostflanke im Baltikum stationierten Brigade Litauen.

Für die Panzertruppe der Bundeswehr wurden 123 Leopard 2 A8 bestellt, darunter 18 als Ersatz für die Abgabe der Leopard 2 A6 an die Ukraine. Insgesamt sind für die Kampfpanzer Ausgaben von mehr als 3,4 Milliarden Euro eingeplant - größtenteils aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr. Das lässt den Panzerstückpreis näher an die 30 Millionen Euro rücken. Neben Deutschland kaufen weitere Nationen den Leopard 2 A8: Kroatien, Litauen, Niederlande, Norwegen, Schweden und Tschechien.

Quelle: ntv.de

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