Anwälte scheitern mit Bitte Erstmals Transgender-Frau in den USA hingerichtet
04.01.2023, 08:48 Uhr Artikel anhören
Amber M. hat im Gefängnis mit ihrer Geschlechtsumwandlung begonnen und war bis zuletzt im Todestrakt für Männer.
(Foto: AP)
Der US-Bundesstaat Missouri vollstreckt drei Tage nach Jahresbeginn die erste Hinrichtung im Land. Erstmals wird eine Transgender-Frau für den Mord an ihrer Ex-Freundin hingerichtet. Anwälte hatten zuvor mehrfach versucht, die Strafe zu mildern.
In den USA ist erstmals eine transgender Person hingerichtet worden. Die Todesstrafe gegen die wegen Mordes verurteilte Amber M. sei am Dienstagabend vollstreckt worden, teilte die Gefängnisverwaltung des Bundesstaates Missouri mit. Laut einem Bericht des örtlichen Senders Fox2now war ihr eine Giftspritze verabreicht worden.
Die 49-Jährige war der erste Transgender-Mensch überhaupt, der in den USA hingerichtet wurde. Außerdem handelte es sich um die erste Vollstreckung einer Todesstrafe in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr. M., die damals noch ein Mann war, war 2006 wegen Mordes an ihrer Ex-Freundin in einem Vorort von St. Louis verurteilt worden. Dem Urteil zufolge hatte sie ihrer Ex-Freundin im Jahr 2003 aufgelauert, sie vergewaltigt, mit einem Küchenmesser erstochen und ihre Leiche in den Mississippi geworfen.
In dem Prozess sprachen die Geschworenen M. schuldig, konnten sich aber nicht auf die Strafe einigen. Der Richter schritt daher ein und verhängte die Todesstrafe. Die Anwälte von M. hatten Gouverneur Mike Parson daher gebeten, die Strafe in lebenslange Haft umzuwandeln. Sie argumentierten auch mit M.s schwieriger Kindheit, mit einem gewalttätigen Adoptivvater und psychischen Problemen der Verurteilten. Der Gouverneur gab dem Gesuch jedoch nicht statt.
Medienberichten zufolge hatte M. vor einigen Jahren mit ihrer Geschlechtsangleichung begonnen. Amber M., die unter ihrem früheren Namen Scott M. verurteilt worden war, war bis zuletzt im Männertrakt des Todestraktes ihres Gefängnisses.
Die 49-Jährige hatte alle rechtlichen Mittel gegen das Urteil ausgeschöpft. Ihr Anwalt hatte bis zur letzten Minute vergeblich versucht, den Gouverneur von Missouri, den Republikaner Mike Parsons, zu einer Begnadigung zu bewegen. Parsons lehnte eine Begnadigung am Dienstag ab. Insgesamt sind laut "Death Penalty Information Center" in den USA seit Wiederzulassung der Todesstrafe im Jahr 1976 mehr als 1500 Menschen hingerichtet worden.
Quelle: ntv.de, vmi/AFP/dpa