Wichtigster Jet hat Panne Eurofighter zum Manöver in Australien gelandet
19.08.2022, 17:24 Uhr
Ausgerechnet der sonderfolierte Eurofighter "Air Ambassador" musste auf der Strecke fit gemacht werden.
(Foto: dpa)
Dass die deutsche Luftwaffe schnell und in der ganzen Welt eingesetzt werden kann, soll mit der Teilnahme an einem Manöver in Australien untermauert werden. Nun sind die Eurofighter nach einem rund 22.000 Kilometer langen Flug dort gelandet. Eine Panne auf dem Weg gibt es jedoch zu beklagen.
Fünf Eurofighter-Kampfjets der deutschen Luftwaffe sind zu internationalen Militärübungen in Australien eingetroffen. "Die Eurofighter sind zusammen mit den Tankern und den A400M Maschinen in Darwin gelandet", teilte die Luftwaffe auf Twitter mit. "Ab Montag nehmen wir mit weiteren 16 Nationen an der multinationalen Übung PitchBlack22 teil", hieß es weiter. Es handelt sich um die ersten Übungen der Bundeswehr im indopazifischen Raum.
Den Angaben zufolge nehmen sechs Eurofighter-Jets an den Übungen teil, die von vier A400M-Transportflugzeugen sowie drei A330-Tankjets begleitet werden, welche die Fighter auf dem rund 22.000 Kilometer weiten Flug mit Treibstoff versorgten. Bundeswehrsoldaten sind insgesamt 250 beteiligt.
Einer der Eurofighter verspätete sich auf dem Weg nach Australien wegen einer technischen Panne. Dabei handelte es sich ausgerechnet um den sonderfolierten Eurofighter "Air Ambassador". Dieser musste einem Tweet der Luftwaffe zufolge auf dem Militärstützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf seine Reparatur warten, bis Techniker der Luftwaffe mit Ersatzteilen angereist waren. Später verkündete die Luftwaffe jedoch, dass auch dieser Jet nach Reparaturarbeiten inzwischen im indopazifischen Raum angelegt sei und sich auf dem Weg nach Darwin befinde.
Der "größte und ehrgeizigste Einsatz" der Luftwaffe
Die Flugzeuge waren nach Angaben der Bundeswehr am Montag im bayerischen Neuburg gestartet. Die Landung verkündete die Luftwaffe bereits am Donnerstag, die Reisezeit betrug also etwa drei Tage. Die Eurofighter sollen bis September an den Luftübungen "Pitch Black" und den Seeübungen "Kakadu 2022" der australischen Armee teilnehmen.
Dies sei der bisher "größte und ehrgeizigste Einsatz" der deutschen Luftwaffe, erklärte deren Generalstabschef Ingo Gerhartz. "Wir senden ein deutliches Signal: Die Luftwaffe kann schnell und in der ganzen Welt eingesetzt werden, auch wenn es mehrere Missionen parallel zu erfüllen gibt."
Die Übungen erfolgen wenige Wochen, nachdem China vor der Küste Taiwans die größten Militärmanöver seiner Geschichte vorgenommen hatte. China reagierte damit auf einen Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan, das von Peking als abtrünniges Gebiet betrachtet wird.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Deutschland eine umfassende Modernisierung der Bundeswehr begonnen und dafür einen Sonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro eingerichtet.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP