Region fordert Luftrettung an Explosion in Tanklager in Berg-Karabach - mindestens 20 Tote
26.09.2023, 07:29 Uhr Artikel anhören
Inmitten der Auseinandersetzung um Berg-Karabach kommt es in der Region zu einer Katastrophe: Bei einer Explosion in einem Treibstoffdepot gibt es mindestens 20 Tote und fast 300 Verletzte. Die medizinische Versorgung der Menschen übersteigt die Kapazitäten der Region.
Bei einer Explosion an einem Treibstofflager in der selbsternannten Republik Berg-Karabach sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, weitere 290 Menschen seien mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte das Gesundheitsministerium der südkaukasischen Region mit. Was die Explosion ausgelöst hat, ist noch unklar.
Eine riesige Rauchsäule steigt über der Unglückstelle auf.
(Foto: picture alliance/dpa/Siranush Sargsyan's Twitter account/AP)
Zuvor hatte der Ombudsmann von Berg-Karabach, Gegham Stepanjan, bei X, vormals Twitter, über die Situation berichtet. Von den Verletzten sei die Mehrheit "schwer oder extrem schwer" verwundet, so Stepanjan. Sie müssten mit Flugzeugen woanders hintransportiert werden, da Berg-Karabach nicht in der Lage sei, alle Verletzten angemessen zu behandeln.
Stepanjan schrieb, Berg-Karabach habe nicht die medizinischen Kapazitäten, um den Verletzten zu helfen. Es müsse dringend die Landung der Luftrettung ermöglicht werden, "um Menschenleben zu retten", forderte er.
Am Dienstag vergangener Woche hatte Aserbaidschan eine großangelegte Militäroffensive in Berg-Karabach gestartet. Bereits einen Tag später mussten die proarmenischen Kämpfer von Berg-Karabach eine Waffenstillstandsvereinbarung akzeptieren.
Die Behörden der selbsternannten Republik stimmten Verhandlungen über eine Wiedereingliederung in das Territorium Aserbaidschans zu. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenier. Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um das Gebiet.
Nach Bekanntwerden des Unglücks bot Aserbaidschan Hilfe an. Krankenhäuser mehrerer Landkreise seien für die Versorgung einer großen Anzahl an Patienten aus Berg-Karabach vorbereitet worden, teilte der aserbaidschanische Präsidentenberater, Hikmet Hajiyev, laut Medienberichten mit.
Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP/dpa