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"Feigling", "Clown", "Betrüger" FBI-Direktor überzieht Senator bei Anhörung mit Schimpftirade

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Der FBI-Direktor hält offensichtlich wenig vom Demokraten Schiff - das macht er mehr als deutlich.

Der FBI-Direktor hält offensichtlich wenig vom Demokraten Schiff - das macht er mehr als deutlich.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Befragungen von Behördenchefs im US-Senat laufen meist dröge und langweilig ab. Doch zwischen dem FBI-Direktor und dem Demokraten Adam Schiff kommt es zu einem Schrei-Duell. Patel bezeichnet den Senator als "Schande für diese Institution".

FBI-Direktor Kash Patel hat den demokratischen Senator Adam Schiff bei einer Anhörung im Justizausschuss des Senats lautstark beleidigt. "Sie sind der größte Betrüger, der jemals im US-Senat gesessen hat", sagte Patel in Richtung des Demokraten aus Kalifornien. "Sie sind eine Schande für diese Institution und ein absoluter Feigling."

Schiff hatte Patel zur Überstellung von Ghislaine Maxwell von einem Hochsicherheitsgefängnis in eine Anstalt mit weniger strengen Vorkehrungen befragt. Maxwell wurde als eine Komplizin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Der Demokrat wollte wissen, wer die Entscheidung zur Verlegung Maxwells getroffen habe und ob diese nicht in einem Zusammenhang mit ihrer Befragung durch die Bundesbehörden vor einigen Wochen stehe. Laut Patel wurde die Entscheidung aber allein durch das Bundesamt für Gefängnisse (Federal Bureau of Prisons) getroffen. Dieses ist dem Justizministerium unterstellt.

"Sie sind ein politischer Clown"

Der FBI-Direktor erklärte, von dem Ablauf der Ereignisse in dem Fall keine Kenntnis zu haben. Er warf Schiff vor, eine "Show abzuziehen", um damit Spendengelder für seinen Wahlkampf zu generieren. "Sie sind bestenfalls ein politischer Clown", so Patel.

Patel bezweifelte bei der Anhörung vor dem Justizausschuss auch, dass der Sexualstraftäter Epstein junge Mädchen oder Frauen zum sexuellen Missbrauch an andere Männer weitergereicht haben könnte. Dafür gebe es "keine glaubwürdigen Informationen, überhaupt keine", so Patel. Wenn es Anhaltspunkte dafür gegeben hätte, hätte er die Vorwürfe schon "gestern" weiterverfolgt.

Die Beziehung zwischen Patel und Schiff hat bereits eine Vorgeschichte. Schiff warb nach der Nominierung Patels im November vergangenen Jahres für das Amt als FBI-Direktor durch Donald Trump vehement für eine Blockade des 45-Jährigen. Patel schaffte es mit knapper Mehrheit durch das Verfahren in der Kongresskammer.

Vor seinem Amtsantritt hatte Patel wiederholt Verschwörungsmythen im Fall Epstein verbreitet. Er zweifelte unter anderem an, dass Epstein in seiner Gefängniszelle Suizid begangen hatte. Nachdem er den Posten an der Spitze des FBI übernommen hatte, legte er hier aber einen deutlichen Kursschwenk hin.

Quelle: ntv.de, lme

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