Politik

Schwere Gefechte mindern Moral Fahnenflucht soll Ukraine Probleme bereiten

Ukrainische Soldaten bringen eine von den USA gelieferte Haubitze M777 in Position, um russische Stellungen in der Region Donezk zu beschießen.

Ukrainische Soldaten bringen eine von den USA gelieferte Haubitze M777 in Position, um russische Stellungen in der Region Donezk zu beschießen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit Kriegsbeginn gibt es immer wieder Bericht über russische Soldaten, die Befehle verweigern und sich dem Kampf entziehen. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums scheint inzwischen auch die Moral ukrainischer Truppen unter den Abnutzungsgefechten im Donbass zu leiden.

Die intensiven Gefechte im Donbass setzen nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten der Kampfmoral der Truppen beider Seiten im Ukraine-Krieg zu. "Ukrainische Kräfte haben wahrscheinlich in den vergangenen Wochen unter Desertionen gelitten, allerdings ist höchstwahrscheinlich insbesondere die russische Moral weiterhin mit Problemen belastet", heißt es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor rund vier Monaten hatte es immer wieder Berichte über russische Soldaten gegeben, die Fahnenflucht begingen. "Es gibt weiterhin Fälle, in denen gesamte russische Einheiten Befehle verweigern, und es kommt weiterhin zu bewaffneten Konfrontationen zwischen Offizieren und Soldaten", heißt es in der Mitteilung weiter.

Hintergrund für die niedrige russische Moral seien unter anderem eine als schlecht wahrgenommene Führung, begrenzte Möglichkeiten zur Ablösung von der Front, sehr schwere Verluste, Stress, schlechte Logistik und Probleme mit der Bezahlung.

Frontlinie kaum verändert

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Beide Seiten haben dem Ministerium zufolge in den vergangenen Tagen ihre schweren Artilleriebeschüsse auf den Achsen nördlich, östlich und südlich des Kessels von Sjewjerodonezk im Osten des Landes fortgesetzt. Die Frontlinie habe sich aber kaum verändert, heißt es.

Der ukrainische Generalstab teilte am Samstagabend in seinem Lagebericht mit, dass russische Truppen im erbitterten Kampf um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk Geländegewinne erzielt haben und in einen Vorort eingedrungen sind. "Durch Beschuss und die Erstürmung hat der Feind in der Ortschaft Metjolkine einen Teilerfolg erzielt und versucht, sich dort festzusetzen." Das Dorf liegt südöstlich von Sjewjerodonezk.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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