Politik

Beamte in Präsidium erstochen Festnahmen nach Polizei-Attacke in Paris

Der Angreifer wird mit mutmaßlichen Salafisten in Verbindung gebracht.

Der Angreifer wird mit mutmaßlichen Salafisten in Verbindung gebracht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Beamter ersticht in einem Pariser Polizeipräsidium vier Menschen, bevor er von einem Kollegen erschossen wird. Während Anti-Terror-Experten die Hintergründe der Tat untersuchen, nimmt die Polizei mehrere Personen aus dem Umfeld des Angreifers fest.

Die französische Polizei hat fünf Menschen aus dem Umfeld des Angreifers festgenommen, der Anfang Oktober in einem Pariser Polizeipräsidium vier Polizisten erstochen hatte. Die Festnahmen seien im Departement Val-d'Oise nördlich von Paris erfolgt, hieß es aus Justiz- und Ermittlerkreisen.

Ein 45-jähriger Mitarbeiter des Polizeipräsidiums hatte am 3. Oktober vier Kollegen erstochen, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Die Anti-Terror-Spezialisten der Staatsanwaltschaft haben mittlerweile die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft. Nach Angaben aus Justizkreisen wird wegen Mordes und versuchten Mordes an Amtspersonen in Zusammenhang mit einer kriminellen, terroristischen Vereinigung ermittelt.

Berichten zufolge war der 45-jährige Angreifer 2017 zum Islam konvertiert und stand mit mutmaßlichen Salafisten in Kontakt. Das heizte Spekulationen darüber an, die Tat könnte einen terroristischen Hintergrund haben. Medien hatten darüber berichtet, dass der Hintergrund der Tat auch ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde gewesen sein könnte. Berichten zufolge war der Täter in der als sensibel geltenden Abteilung "Direction de renseignement" der Polizeibehörde eingesetzt - in dieser Abteilung geht es unter anderem um den Kampf gegen Terrorbedrohungen. Er sei ein Informatiker gewesen und habe seit 2003 bei der Polizei gearbeitet. Ein Polizei-Gewerkschafter beschrieb ihn als vorbildlichen Beamten, der von seinen Kollegen sehr geschätzt worden sei.

Die Tat ereignete sich laut Innenminister Christophe Castaner zwischen 12.30 und 13.00 Uhr. Er sprach von einem "mörderischen Lauf". Der mutmaßliche Täter habe ein Keramikmesser benutzt, berichtete der Sender BFMTV. Ein junger Kollege, der erst seit wenigen Tagen im Polizeihauptquartier arbeitet, habe den Angreifer gestoppt, sagte Polizeipräsident Didier Lallement. Er betonte außerdem, dass die Sicherheitsbedingungen in dem Gebäude ausreichend streng seien und nicht infrage gestellt würden.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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