In Ferienpass umgemünzt Frankreich beerdigt Pläne für 49-Euro-Ticket
08.03.2024, 13:00 Uhr Artikel anhören
Viele Französinnen und Franzosen fanden die Idee gut.
(Foto: picture alliance / Caro)
Das Deutschlandticket für 49 Euro lässt auch im benachbarten Frankreich Wünsche nach einer ähnlichen Lösung wachsen. Doch am Ende findet sich kein tragfähiges Finanzierungsmodell. Aber es gibt eine Alternative.
Frankreich hat sich gegen eigene Pläne für ein 49-Euro-Ticket nach deutschem Vorbild entschieden. Stattdessen solle es einen Ferienpass für junge Leute geben, mit dem diese im Sommer ihr Land mit Regionalbahnen und Intercity-Zügen erkunden könnten, sagte Frankreichs neuer Transportminister Patrice Vergriete in einer Fragestunde im Parlament in Paris. Sein Amtsvorgänger Clément Beaune hatte sich für so ein Ticket starkgemacht und dabei auch Unterstützung von Präsident Emmanuel Macron erhalten.
Wie auch in Deutschland gab es in Frankreich aber Gezerre um die Finanzierung eines solchen Tickets, die die für den Regionalverkehr zuständigen Regionen alleine hätten stemmen müssen. "Wir müssen aufhören mit guten Ideen auf Kosten der anderen", sagte nun der Transportminister.
Dabei hatte FDP-Bundesverkehrsminister Volker Wissing bereits die Idee eines grenzüberschreitend in Deutschland und Frankreich gültigen 49-Euro-Tickets für den Regionalverkehr lanciert. Da der regionale Zugverkehr zwischen beiden Ländern in den kommenden Jahren massiv ausgebaut wird, wäre eine rege Nutzung eines solchen grenzüberschreitenden Tickets zu erwarten gewesen.
Schwierige Finanzierung
Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai vergangenen Jahres. Es berechtigt bisher bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Auf mehreren Strecken gilt die Fahrkarte bereits bei Fahrten ins Ausland, etwa für die elsässischen Orte Weißenburg und Lauterburg nahe der deutschen Grenze.
Ende Januar hatten sich die Verkehrsminister der deutschen Bundesländer darauf geeinigt, dass der Preis für das Deutschlandticket in diesem Jahr stabil bleibt. Ob der Preis von 49 Euro pro Monat auch 2025 gehalten werden kann, ist allerdings noch offen. Das Ticket hatte zu einer verstärkten Nutzung des Regional- und Nahverkehrs geführt.
Quelle: ntv.de, sba/dpa