Einsatz in Mali Frankreich tötet gesuchten Dschihadisten
13.11.2020, 12:02 Uhr
Französische Soldaten "neutralisierten" den Gesuchten.
(Foto: imago images/Hans Lucas)
Mit mehr als 5000 Soldaten ist Frankreich in Mali im Einsatz. Dort haben sie nun einen international gesuchten Terroristen "neutralisiert". Wegen der Neuaufstellung des Einsatzes will Paris die Truppenstärke reduzieren.
Die französische Armee hat nach Regierungsangaben in Mali einen international gesuchten Dschihadisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida getötet. Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly erklärte, Soldaten hätten Bah Ag Moussa "neutralisiert". Er habe zu den "historischen Anführern der dschihadistischen Bewegung in der Sahelzone" gehört.
Ag Moussa war demnach einer der Gründer der dschihadistischen Gruppe Ansar Dine, die die Scharia in Mali einführen will. Der abtrünnige Armeeoffizier wird von den USA wie der UNO als "Terrorist" eingestuft. Er war ab den 1990er Jahren an den Aufständen des Berbervolkes Tuareg gegen die malische Regierung beteiligt und wandte sich ab 2012 dem Dschihadismus zu.
Im Kampf gegen Extremisten hat Frankreich mehr als 5000 Kampftruppen in der Sahelzone stationiert. Derzeit bereitet das Land aber einen Abzug von Hunderten Soldaten vor. Dies wird in Paris mit der neuen europäischen Kampfeinheit "Takuba" begründet, der sich laut Frankreichs Verteidigungsministerium neben Estland auch Tschechien und Schweden anschließen wollen.
In Mali sind verschiedene Islamisten-Gruppen aktiv. 2012 hatten sie die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen und waren weiter vorgerückt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Extremisten vorübergehend zurück. Trotz der Präsenz Tausender internationaler Soldaten, darunter Kräfte der Bundeswehr, ist die Lage in Mali weiter höchst instabil.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa