Politik

Macron: "Wir sind im Krieg" Frankreich verhängt Ausgangssperre

Macron wandte sich per Fernsehansprache an die Franzosen. "Wir sind im Krieg", sagte er gleich mehrmals.

Macron wandte sich per Fernsehansprache an die Franzosen. "Wir sind im Krieg", sagte er gleich mehrmals.

(Foto: dpa)

Auch in Frankreich greift die Regierung zu drastischen Mitteln im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Macron kündigt eine weitgehende Ausgangssperre an, die über die gerade erlassenen Regelungen in Deutschland noch hinausgehen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verhängt wegen der Epidemie eine weitgehende Ausgangssperre. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. "Wir sind im Krieg", sagte er. Die Bewegungsfreiheit werde ab Dienstagmittag für 15 Tage stark eingeschränkt, kündigt Macron an. Alle Firmen sollten Heimarbeit ermöglichen. Verstöße gegen die Ausgangssperre würden bestraft. Derzeit sind in Frankreich gut 6600 Fälle mit Infektionen des neuartigen Coronavirus bestätigt. 148 Menschen haben die Krankheit nicht überlebt.

Frankreich verschiebt wegen der Covid-19-Pandemie die zweite Runde der Kommunalwahlen. Er habe sich mit den Präsidenten des Senats und der Nationalversammlung aber auch mit seinen Vorgängern darüber verständigt, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. Macron erklärte außerdem, dass alle laufenden Reformen auf Eis gelegt seien, darunter die umstrittene Rentenreform. Die erste Runde der Wahlen hatte am vergangenen Sonntag stattgefunden. Danach hatte es in der französischen Öffentlichkeit deutliche Kritik gegeben, dass vor dem Hintergrund der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Krise im ganzen Land gewählt wurde.

Macron nannte auch einen Termin für die bereits von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigten Schließungen der EU-Außengrenzen für die meisten Nicht-EU-Ausländer. Diese sollten am Dienstagmittag erfolgen, so Macron. Von der Leyen hatte gesagt, sie sollten erst am Dienstag beschlossen werden. Diese sehen ein 30-tägiges Einreiseverbot für Nicht-EU-Ausländer aus. Bürger Großbritanniens, der Schweiz und von Ländern des Efta-Wirtschaftszone (Island, Liechtenstein und Norwegen) sind davon ausgenommen.

Mit der weitgehenden Ausgangssperre geht Frankreich noch weiter als dies Deutschland tut. Gemäß den an diesem Montag beschlossenen Regeln, dürfen die Menschen hierzulande weiter ihre Wohnungen oder Häuser verlassen. Dafür gibt es kaum noch etwas außerhalb zu tun - nur noch bestimmte Geschäfte, insbesondere Supermärkte bleiben geöffnet, das kulturelle Leben soll nahezu zum Erliegen kommen. In Österreich, Spanien und Italien hingegen gelten hingegen ähnlich rigorose Regeln, wie sie nun Macron angekündigt hat.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts/AFP

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