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"Ich müsste es ja wissen" Gespräche über Kanzlerverzicht? Scholz reagiert

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Olaf Scholz besuchte unter der Woche den FC Schalke 04.

Olaf Scholz besuchte unter der Woche den FC Schalke 04.

(Foto: picture alliance/dpa)

Was genau ist im November hinter den Kulissen passiert, bevor die SPD-Führung sich für eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz entschieden hat? Gespräche über einen möglichen Verzicht dementiert der Kanzler.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil ihm einen Verzicht auf die erneute Kanzlerkandidatur nahegelegt habe. "Nein, ein solches Gespräch hat es nie gegeben", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er fügte hinzu: "Und ich müsste es ja wissen."

Zuvor hatte Klingbeil entsprechende Recherchen von "Tagesspiegel" und "t-online" dementieren lassen. "Die Darstellung ist falsch", sagte eine SPD-Sprecherin.

Nach dem Aus der Ampel-Regierung am 6. November hatte die SPD darüber diskutiert, ob der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius als Ersatzkandidat für den angeschlagenen Scholz eingewechselt werden soll. Nach einer zweiwöchigen öffentlichen Debatte nominierte der SPD-Vorstand Scholz auf Vorschlag der Parteispitze einstimmig als Kanzlerkandidaten.

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"Tagesspiegel" und "t-online" berichten unter Berufung auf mehrere Quellen in der SPD sowie im Umfeld der Partei, dass Klingbeil mindestens zweimal bei Scholz vorgesprochen habe, um ihm einen Verzicht auf die Kandidatur bei der Bundestagswahl am 23. Februar nahezulegen. Klingbeil habe damit Bedenken der engeren SPD-Führung sowie mächtiger SPD-Landesverbände Rechnung getragen, die angesichts schlechter Umfragewerte des Kanzlers intern für Pistorius plädiert hätten.

Der Kanzleramtsminister und Scholz-Vertraute Wolfgang Schmidt soll sich in dieser Phase im Kanzleramt höchst verärgert über die SPD-Führung gezeigt haben, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Mitarbeitende des Kanzleramts.

Klingbeil hatte damals immer wieder öffentlich erklärt, dass er und die gesamte Parteiführung hinter einer erneuten Kanzlerkandidatur von Scholz stehen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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