Politik

Rathaus in Brand gesteckt Gewaltsame Proteste gegen Polizei in Chile

Der Polizist, der den Straßenkünstler erschoss, ist bereits festgenommen.

Der Polizist, der den Straßenkünstler erschoss, ist bereits festgenommen.

(Foto: imago images/Aton Chile)

Ein Jongleur widersetzt sich im Süden Chiles einer Polizeikontrolle und bezahlt das mit dem Leben. Daraufhin kommt es zu Protesten und Ausschreitungen. Mehrere Gebäude, darunter das Rathaus werden in Brand gesetzt. Die Beziehung zwischen Polizei und Bürgern ist schon länger angespannt.

Nach tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen Straßenkünstler ist es im Süden von Chile zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Insgesamt wurden zehn öffentliche Gebäude in Panguipulli beschädigt, wie die Zeitung "La Tercera" berichtete.

Unter anderem steckten Demonstranten am Freitag das Rathaus der Stadt in Brand, wie in einem vom Radiosender Cooperativa veröffentlichten Video zu sehen war. Zuvor hatten sie bereits Barrikaden errichtet und eine Polizeiwache mit Steinen angegriffen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Das Rathaus der südchilenischen Stadt Panguipulli brannte bei den Protesten ab.

Das Rathaus der südchilenischen Stadt Panguipulli brannte bei den Protesten ab.

(Foto: imago images/Aton Chile)

Ein Beamter hatte auf einer Kreuzung im Zentrum der Stadt einen Jongleur erschossen, der sich einer Kontrolle widersetzte. Nach zwei Warnschüssen war der junge Mann auf den Polizisten zugestürmt, der daraufhin das Feuer eröffnete. Dabei hatte der Jongleur drei säbelartige Gegenstände in der Hand, die er bei seiner Show benutzte.

Der Polizist wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Das Innenministerium wies die Polizei an, bei der Untersuchung des Vorfalls zu kooperieren. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens geraten die sogenannten Carabineros - die uniformierte Polizei Chiles - immer wieder in die Kritik. Ende 2019 kamen bei heftigen Protesten gegen die Regierung mehr als 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen forderten strafrechtliche Ermittlungen gegen die Polizeiführung.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa

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