"Bürgern Förderung nicht rauben" Geywitz fordert von Habeck mehr Geld für Pelletheizungen
27.09.2023, 14:15 Uhr Artikel anhören
Sollen nach Ansicht von Bauministerin Geywitz stärker gefördert werden: Pellets und die dazugehörigen Heizungen.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Eigentlich entwickeln Bauministerin Geywitz und Wirtschaftsminister Habeck gemeinsam das Gebäudeenergiegesetz. Das scheint aber kein Grund für Einigkeit zu sein. Geywitz fordert weiterhin, Pelletheizungen stärker zu fördern, Habeck ist dagegen. Es gebe sowieso schon mehr Geld.
Bauministerin Klara Geywitz pocht gegenüber Wirtschaftsminister Robert Habeck auf eine bessere Förderung von Pelletheizungen. "Eine Förderung sozial auszurichten bedeutet, den Menschen nicht eine günstige und manchmal auch einzige Option zu nehmen", sagte die SPD-Politikerin. "Eine Kombinationspflicht von Biomasseheizungen mit Solaranlagen oder Wärmepumpen sowie die strengen Anforderungen an die Staub-Emissionen von Biomasseheizungen würden vielen Bürgerinnen und Bürgern im Altbau den Zugang zur Förderung rauben", fügte sie hinzu.
Das Heizen mit Holz und Pellets müsse wie alle Erneuerbaren Energien förderfähig sein und dürfe nicht benachteiligt werden. "Diese Position werden wir in die laufende Ressortabstimmung einbringen", kündigte Geywitz mit Blick auf die bevorstehende Verabschiedung der Förderrichtlinien an. Diese folgen dem Beschluss über das umstrittene Gebäudeenergiegesetz (GEG), das den klimafreundlichen Umbau von Heizungen forcieren soll.
Zuvor hatte es bereits einen Proteststurm der SPD-Bundestagsfraktion gegen das grün-geführte Wirtschaftsministerium gegeben, das den Einsatz von Pelletheizungen weniger stark fördern will als etwa Wärmepumpen. Holzheizungen würden aber ebenfalls als CO2-neutral eingestuft, hieß es in der SPD. Auch die oppositionelle Union hatte die Pläne des Wirtschaftsministeriums kritisiert.
Ob das Heizen mit Holz klimaneutral ist, ist umstritten. Die Klimabilanz könne nur als ausgeglichen bezeichnet werden, wenn eine entsprechende Holzmenge zeitnah nachwachse und dabei ausreichend Kohlendioxid aus der Luft wieder aufnehme, heißt es vom Umweltbundesamt.
Die Ampel-Koalition hatte wochenlang darum gerungen, dass das Heizungsgesetz Pelletheizungen als klimafreundliche Alternative zu fossilen Gas- und Ölheizungen einstuft. Das Wirtschaftsministerium und die Grünen wiesen die Kritik nun zurück, weil man die bisherigen Förderkriterien nicht verschärft habe. Die Grundförderung für Pelletheizungen werde sogar erhöht. Ansonsten habe man sich an die bisher geltenden Anforderungen bei der Förderung gehalten - die eine Differenzierung nach Schadstoff-Ausstoß enthalten.
Quelle: ntv.de, als/rts