Luftangriff in Donezk Granatsplitter trifft Ex-Roskosmos-Chef im Rücken
22.12.2022, 12:18 Uhr
Dmitri Rogosin ist für seine imperialistische Haltung bekannt.
(Foto: REUTERS)
Im besetzten Donezk feiert Dmitri Rogosin, ehemaliger Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, seinen Geburtstag. Die Feier nimmt jedoch ein abruptes Ende, als plötzlich Raketen in das Lokal einschlagen. Rogosin wird verletzt und muss operiert werden.
Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, ist nach eigenen Angaben beim Feiern in Donezk durch ukrainischen Artilleriebeschuss leicht verletzt worden. "Ich bin verletzt, ein drei mal vier Millimeter großer Splitter ist über dem rechten Schulterblatt eingedrungen", schrieb Rogosin auf seinem Telegram-Kanal. Demnach muss er operiert werden.
Laut Medienberichten feierte der für seine imperialistische Haltung bekannte Politiker seinen Geburtstag, als die Geschosse in einem Lokal in der von Russland besetzten Stadt Donezk einschlugen. Er selbst behauptet, der Vorfall habe sich bei einem "Arbeitstreffen" in einem Hotelrestaurant ereignet. Neben der Schulterverletzung hat Rogosin demnach auch Splitter ins Gesicht und ins Gesäß bekommen.
Bei dem Angriff habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben, er sei "mit hochpräziser Munition erfolgt, die wahrscheinlich von einem LKW aus mit einem französischen Caesar-Artilleriesystem abgefeuert wurde", erklärte der zuständige russische Untersuchungsausschuss. Fernsehbilder zeigten umgeworfene Tische in einem Saal mit beschädigten Fenstern und Wänden.
Rogosin, dessen politische Anfänge in der extrem rechten Partei "Rodina" ("Heimat") liegen und der beim nationalistischen "Russischen Marsch" von Medien beim Zeigen des Hitlergrußes abgelichtet wurde, machte unter Kremlchef Wladimir Putin später Karriere - erst als Botschafter bei der NATO in Brüssel, dann als Vizeregierungschef und zuletzt als Chef des Raumfahrtbehörde Roskosmos.
Nach seiner Ablösung im Juli 2022 gab es Spekulationen darüber, dass Putin ihn zum Generalgouverneur der eroberten ukrainischen Gebiete ernennt. Bisher gibt es eine solche Struktur allerdings noch nicht, wohl auch wegen der militärischen Niederlagen, die Russland in den vergangenen Monaten bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine hinnehmen musste. Rogosin hat derweil eine Gruppe von freiwilligen Militärberatern unter dem Namen "Zarenwölfe" gegründet. Mehrfach posierte er bei der Übergabe von Ausrüstung für Soldaten an der Front.
Quelle: ntv.de, hny/dpa