Politik

Rettung für schwächelnde Partei? Gregor Gysi tritt als Direktkandidat zur Bundestagswahl an

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Der 76-jährige Gysi hat den Wahlkreis Treptow-Köpenick seit 2005 jedes Mal gewonnen.

Der 76-jährige Gysi hat den Wahlkreis Treptow-Köpenick seit 2005 jedes Mal gewonnen.

(Foto: IMAGO/Frank Ossenbrink)

Er macht es wirklich nochmal: Gregor Gysi wird in seinem Wahlkreis erneut zum Direktkandidaten aufgestellt. Schon 2021 hat sein Erfolg in Berlin der schwächelnden Linkspartei geholfen, doch noch ins Parlament einzuziehen. Dieses Mal könnte es wieder so kommen.

Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl hat die Linke ihren Abgeordneten Gregor Gysi erneut zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Treptow-Köpenick nominiert. Eine Aufstellungsversammlung bestätigte den 76-Jährigen mit 62 zu 1 Stimme. Das entspricht 98,4 Prozent. "Manche Leute wird man nie los, mich zum Beispiel", erklärte Gysi zu seiner Kandidatur.

Gysi hat das Direktmandat in dem Wahlkreis seit 2005 regelmäßig gewonnen. Sein Stimmenanteil sank zwar über die Zeit. 2021 lag er mit 35,4 Prozent der Stimmen aber noch 20 Prozentpunkte vor der Zweitplatzierten, der SPD-Kandidatin Ana-Maria Trasnea.

Gysi hatte zusammen mit den langjährigen Linke-Politikern Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow die "Mission Silberlocke" angekündigt: Sie bewerben sich bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar jeweils um ein Direktmandat, um ihre Partei wieder sicher ins Parlament zu bringen. Nie sei es so wichtig gewesen wie 2025, dass die Linke wieder in den Bundestag einziehe, meinte Gysi. Die Partei sei "Fels in der Brandung der vielfältigen Krisen".

Direktmandate retteten die Partei 2021

Die sogenannte Grundmandatsklausel sieht vor, dass eine Partei mit drei Direktmandaten in Fraktionsstärke ins Parlament einzieht, auch wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. In Umfragen liegt die Linke bundesweit derzeit unter fünf Prozent. Im aktuellen Trendbarometer von RTL und ntv kommt die Partei auf 4 Prozent.

Bei der Bundestagswahl 2021 war die Linkspartei mit 4,9 Prozent knapp an der Hürde gescheitert. Die Direktmandate von Gregor Gysi in Treptow-Köpenick sowie von Gesine Lötzsch in Berlin-Lichtenberg und Sören Pellmann in Leipzig-Süd sicherten dennoch den Einzug ins Parlament.

Lötzsch tritt 2025 nicht erneut an. An ihre Stelle rückt die Parteivorsitzende Ines Schwerdtner. Sören Pellmann hingegen wird versuchen, sein Direktmandat in Leipzig-Süd zu verteidigen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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