Politik

"Aktion Silberlocke" geplant Gregor Gysi soll die Linke retten

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Iris Schwerdtner und Jan van Aken bilden die neue Doppelspitze der Linken.

Iris Schwerdtner und Jan van Aken bilden die neue Doppelspitze der Linken.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Linke kämpft um ihre Existenz, dennoch ist ihr Vorsitzender Jan van Aken überzeugt von einem Wiedereinzug in den Bundestag. Bei der Wahl im kommenden Jahr soll seine Partei nicht nur die Fünf-Prozent-Hürde knacken, sondern erneut auch mit Direktmandaten punkten.

Der Linken-Co-Vorsitzende Jan van Aken rechnet fest damit, durch den Gewinn von Direktmandaten den Wiedereinzug seiner Partei in den Bundestag zu schaffen. "Tatsächlich werden wir fünf oder sechs Wahlkreise identifizieren, in denen wir eine reelle Chance haben, Direktmandate zu gewinnen", sagte van Aken der "Rheinischen Post". "In dreien werden Silberlocken antreten, in dreien Jüngere."

Mit Blick auf die Jüngeren nannte der Linke seine Co-Vorsitzende Iris Schwerdtner und den Chef der Linken-Gruppe im Bundestag, Sören Pellmann, die in Berlin-Lichtenberg und Leipzig kandidieren würden. "Die dritte Besetzung haben wir noch nicht festgelegt", fuhr van Aken fort.

Auf dem Parteitag der Linken hatte Gregor Gysi die "Aktion Silberlocke" angekündigt, um drei Direktmandate zu gewinnen. Gemeint sind damit Gysi selber, der frühere Fraktionschef Dietmar Bartsch und womöglich Thüringens Noch-Ministerpräsident Bodo Ramelow. Mit dem Gewinn von drei Direktmandaten würde die Linke wieder in den Bundestag einziehen, selbst wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollte.

"Es müssen sieben Prozent werden"

Van Aken jedoch setzte in einem Interview mit Ippen Media die Zielmarke von sieben Prozent für seine Partei. "Sieben Prozent. Meine Leute sagen mir immer, ich soll keine Zahlen nennen, aber für mich ist klar: Es müssen sieben Prozent werden", antwortete van Aken auf die Frage nach seinem Ziel. "Im März wird in meiner Heimat Hamburg gewählt, da werden wir schon mal kräftig vorlegen."

Erreichen will der frühere Bundestagsabgeordnete und ehemalige UN-Biowaffeninspekteur das durch einen thematisch zugespitzten Wahlkampf. "Wir brauchen einen stärkeren Fokus auf ein bis zwei Themen", sagte van Aken. "Vor 15 Jahren haben wir gezeigt, wie es geht: Wir haben voll auf das Thema Mindestlohn gesetzt und damit Erfolg gehabt, als Partei und auch für die Menschen. So wollen wir es jetzt wieder machen." Mögliche Kernthemen sind demnach etwa die Forderung eines Mietendeckels, Schritte gegen die Inflation und die Probleme in den Bereichen Gesundheit und Pflege.

Er gab sich überdies froh über den Abgang von Sahra Wagenknecht, lange Jahre die beliebteste Politikerin der Linken. "Ich war schon vor Jahren dafür, dass sie die Partei so schnell wie möglich verlässt", führte der Co-Vorsitzende aus. "Sahra Wagenknecht hat nur ein einziges Ziel und das heißt: Sahra Wagenknecht. Wer den eigenen Laden schädigt, um die persönliche Karriere voranzubringen, den braucht man in einer Partei nicht."

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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