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Mitsotakis-Partei liegt vorn Griechische Polizei nimmt mutmaßliche Wahlmanipulatoren fest

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Zwei Männer geben ihre Stimme in einem Wahllokal in Athen ab (Symbolbild).

Zwei Männer geben ihre Stimme in einem Wahllokal in Athen ab (Symbolbild).

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In Griechenland wird ein neues Parlament gewählt. Rund zehn Millionen Bürger sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Der Polizei gehen im Vorfeld der Wahl fünf Verdächtige mit fast 200 Pässen sowie über 100 verschlossenen Umschlägen mit Wahlzetteln ins Netz.

Wegen versuchten Wahlbetrugs hat die griechische Polizei am Vorabend der Parlamentswahl fünf Verdächtige festgenommen. Im Wagen von einem der Verdächtigen seien 197 Ausweise, Pässe sowie eine Tasche mit 114 verschlossenen Umschlägen mit Wahlzetteln beschlagnahmt worden. Darin seien bereits der Name desselben Abgeordneten angekreuzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur ANA unter Berufung auf die Polizeidirektion der nordgriechischen Region Thessalien. Bei zwei der Verdächtigen seien zudem 6060 Euro Bargeld gefunden worden, berichtete ANA weiter. Laut den Ermittlern weise alles auf versuchten Stimmenkauf hin.

Rund zehn Millionen Stimmberechtigte waren am heutigen Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen, darunter 440.000 Erstwähler. Ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale zufolge konnte die Partei von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die meisten Stimmen erringen. Die seit vier Jahren regierende konservative Partei Nea Dimokratia (ND) habe 36 bis 40 Prozent der Stimmen bekommen, hieß es am Abend in vom Fernsehen veröffentlichten Prognosen. Die linksgerichtete Partei Syriza von Alexis Tsipras hingegen lag demnach nur bei 25 bis 29 Prozent.

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Sollten sich die Prognosen bestätigen, muss Mitsotakis ab Montag entweder schwierige Verhandlungen um eine Koalition mit seinen Rivalen aufnehmen - oder eine zweite Wahlrunde ansetzen, die wahrscheinlich im Juli stattfinden würde. Erste offizielle Teilergebnisse soll es noch im Laufe des Abends geben.

Sollte es auf Koalitionsverhandlungen hinauslaufen, dann könnte die gemäßigt linke Partei Pasok-Kinal von Nikos Androulakis als Königsmacher auftreten. Den Prognosen zufolge kommt sie auf 9,5 bis 12,5 Prozent der Stimmen. Androulakis hat eine Partnerschaft mit Mitsotakis' Konservativen jedoch ausgeschlossen und im März erklärt, er werde nur in eine Regierung eintreten, die weder von Mitsotakis noch von Tsipras angeführt werde.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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