Bei Demo gegen Rentenreform Großneffe von Macrons Frau Brigitte verprügelt
16.05.2023, 18:45 Uhr Artikel anhören
Brigitte und Emmanuel Macron.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Jean-Baptiste Trogneux befindet sich in ärztlicher Behandlung, weil eine Gruppe von Regierungsgegnern ihn in Amiens an Kopf, Armen und Beinen geschlagen hat. Der Großneffe von Brigitte Macron wurde bei einem Protest gegen die französische Rentenreform attackiert.
Der Großneffe von Brigitte Macron ist bei einem mutmaßlich politisch motivierten Angriff am Rande einer Demonstration gegen die Rentenreform in Frankreich verprügelt worden. Die französische Première Dame zeigte sich empört über die "Feigheit, Dummheit und Gewalt" der Täter. "Ich habe diese Gewalt wiederholt angeprangert, die nur zum Schlimmsten führen kann", erklärte sie. Die Polizei nahm nach dem Angriff am Montagabend acht Verdächtige fest.
Jean-Baptiste Trogneux war in Amiens von Regierungsgegnern auf den Kopf, die Arme und Beine geschlagen worden, wie sein Vater Jean-Alexandre Trogneux sagte. Der 30-Jährige sei von einer Gruppe erkannt worden, die an einem Protest gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron teilgenommen hätten. Die Angreifer hätten "den Präsidenten, seine Frau und unsere Familie" beleidigt, bevor sie weggelaufen seien. Sein Sohn sei in ärztlicher Behandlung. "Sie sind zu weit gegangen", sagte der Vater.
"Gewalt gegen Menschen ist nicht akzeptabel"
Auch viele Politiker verurteilten die Tat. "Ja zu demokratischer Debatte, nein zu Gewalt und Terror", erklärte der Chef der konservativen Partei Les Républicains, Eric Ciotti. Auch der linke Politiker Alexis Corbière kritisierte die "feige Tat". "Gewalt gegen Menschen ist nicht akzeptabel", erklärte er.
Der Angriff ereignete sich kurz nach der Ausstrahlung eines Interviews mit dem französischen Präsidenten Macron im Fernsehen. Die von der Polizei festgenommenen acht Verdächtigen waren nach Angaben eines Polizeibeamten auch am heutigen Dienstag noch in Haft. Trogneux zufolge handelt es sich bei den Festgenommenen um sechs Männer und zwei Frauen.
Die von Macron durchgeboxte Reform des Rentensystems in Frankreich beinhaltet unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre. Das Gesetz sorgt in Frankreich seit Monaten für Proteste. Mehr als zwei Drittel der Franzosen lehnen die Rentenreform ab.
Quelle: ntv.de, lve/AFP