Politik

Anhebung im Januar 2022 Hartz-IV-Sätze sollen leicht steigen

Die Hartz-IV-Sätze steigen im Schnitt um drei Euro - wenn darüber innerhalb der Bundesregierung Einvernehmen hergestellt ist.

Die Hartz-IV-Sätze steigen im Schnitt um drei Euro - wenn darüber innerhalb der Bundesregierung Einvernehmen hergestellt ist.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko)

Mit Beginn des kommenden Jahres sollen die Bezieher von Hartz-IV-Leistungen ein wenig mehr Geld bekommen. Noch muss der Plan in der Bundesregierung abgestimmt werden. Das Kinderhilfswerk monierte die Anhebung als zu gering.

Die Bezieher von Hartz-IV bekommen ab Beginn des kommenden Jahres etwas mehr Geld. So soll der Regelsatz für Alleinstehende im Januar kommenden Jahres um 3 auf 449 Euro monatlich steigen. Auch der Betrag für Ehegatten und Partner soll um drei Euro angehoben werden - auf dann 404 Euro. Das Deutsche Kinderhilfswerk kritisierte die geplante Anhebung als unzureichend.

Volljährige, die noch nicht in einem eigenen Haushalt leben, bekommen demnach ab Anfang kommenden Jahres 360 Euro - ebenfalls drei Euro mehr als bislang. Für Kinder bis fünf Jahre steigt der Hartz-IV-Satz den Plänen zufolge um 2 auf 285 Euro. Für 6- bis 13-jährige soll es demnächst 311 Euro monatlich geben. Bislang waren es 309 Euro. Für 14- bis 17-Jährige ist geplant, die monatlichen Zahlungen dagegen um 3 Euro anzuheben - auf 376 Euro.

Die geplanten Erhöhungen sollen innerhalb der Bundesregierung noch abgestimmt werden und dann vom Kabinett auf den Weg gebracht werden. Die Anpassung der Hartz-IV-Leistungen richtet sich den Angaben zufolge zu 70 Prozent nach der Preisentwicklung bei bestimmten Produkten und Dienstleistungen sowie zu 30 Prozent nach der Entwicklung der Löhne.

190 Millionen Euro Kosten

Als Folge der Hartz-IV-Erhöhung wird nach Angaben des Portals "The Pioneer" mit Mehrausgaben von 190 Millionen Euro pro Jahr gerechnet, 180 Millionen davon entfielen auf den Bund, 10 Millionen Euro auf die Kommunen.

"Zwei bis drei Euro Regelsatzerhöhung für Kinder im Hartz-IV-Bezug sind ein schlechter Witz", erklärte der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. "Mit diesen kümmerlichen Beträgen kann die Kinderarmutsquote in Deutschland nicht gesenkt werden." Jedes fünfte Kind in Deutschland sei von Armut betroffen. "Das ist eine Schande für eine der reichsten Industrienationen der Welt."

Hofmann forderte eine komplette Neuberechnung. Die geltenden Regelbedarfe hätten in der Ermittlung methodische Schwächen und hielten den sozialrechtlichen Mindestbedarf von Kindern künstlich klein. Das Deutsche Kinderhilfswerk tritt für die Einführung einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung ein.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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