Feuerball am HimmelHeftige Explosion nahe russischer Militärbasen in der Arktis

Eine Explosion erschüttert die nordrussische Region Murmansk. Ein Video des Feuerballs zirkuliert in den sozialen Netzwerken. Der Vorfall ereignet sich in einer Gegend, in der sich Stützpunkte des russischen Militärs befinden.
Eine starke Explosion hat sich einem Medienbericht zufolge am späten Mittwochnachmittag nahe mehrerer Militäranlagen in der nordrussischen Region Murmansk ereignet. Wie das norwegische Portal The Barents Observer meldet, zeigt ein in den sozialen Medien geteiltes Video einer Überwachungskamera eine Explosion am Himmel. Die Redaktion konnte den Clip geolokalisieren. Demnach befindet sich der Marineflughafen Seweromorsk-1 etwa 13 Kilometer vom Ort der Aufnahme entfernt.
Seweromorsk-1 ist der zweitgrößte Militärflugplatz auf der Kola-Halbinsel und beherbergt verschiedene Modelle von Seeaufklärern, Kampfjets, Bomber sowie U-Boot-Jagdhubschrauber vom Typ Ka-27. Laut Recherchen des Portals befindet sich elf Kilometer vom Ort der Videoaufnahme zudem ein Waffenlager der russischen Nordflotte sowie im Umkreis mehrere mobile Flugabwehranlagen und Antennenanlagen für die elektronische Kriegsführung.
"Das Haus hat gewackelt"
Bewohner von Murmansk diskutierten im russischen Online-Netzwerk VKontakte, was die Detonation verursacht haben könnte. "Es gab zwei Explosionen. Ich wohne in der Starostina-Straße, im achten Stock. Das Haus hat gewackelt. Es war schrecklich", zitiert die Zeitung eine Nutzerin. Offizielle Meldungen über einen Flugzeugabsturz oder eine versehentlich ausgelöste Explosion gibt es nicht. Zudem haben bislang weder Russland noch die Ukraine einen möglichen Drohnenangriff oder den Abschuss einer Drohne in der Gegend gemeldet. Laut The Barents Observer hatten die russischen Behörden allerdings in den vergangenen Monaten Flüge ukrainischer Drohnen über der Kola-Halbinsel verschwiegen. Seweromorsk liegt fast 1.900 Kilometer von der Ukraine entfernt.
Die norwegische Forschungsstiftung NORSAR, die seismische Überwachungen durchführt, teilte der Zeitung mit, dass man am Mittwoch keine seismischen Aktivitäten in der Gegend festgestellt habe. Allerdings habe man ein Infraschallsignal registriert, das eine gewaltige Explosion sein könnte. Kurze Zeit später habe man ein weiteres Geräusch aus Richtung der Kola-Halbinsel registriert.
Die Aufzeichnung eines Geräusches ohne seismisches Ereignis könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Explosionen in der Luft und nicht am Boden stattgefunden haben, schreibt das Blatt.