Politik

Personenschutz entzogen Hegseth prüft Degradierung von Ex-Generalstabschef Milley

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Milley war noch von Präsident Biden begnadigt worden.

Milley war noch von Präsident Biden begnadigt worden.

(Foto: REUTERS)

Im Wahlkampf droht Trump seinen Widersachern mit Rache - nach dem Einzug ins Weiße Haus geht er die Sache schrittweise an. Das Pentagon nimmt sich Ex-Generalstabschef Milley vor. Dieser hatte beim Kapitolsturm klar Stellung bezogen und Trump auch später scharf attackiert. Amtsvorgänger Biden hatte ihn vorsorglich begnadigt.

Der frühere US-Generalstabschef Mark Milley, der den Ärger Donald Trumps auf sich gezogen hat, verliert seinen Personenschutz. Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe den General darüber informiert, teilte Pentagon-Sprecher John Ullyot mit. Zudem werde Milley die Freigabe für die Einsicht in geheime Akten entzogen.

Hegseth habe den Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums zudem angewiesen, Milleys Verhalten als Generalstabschef zu untersuchen. Anhand der Erkenntnisse will Hegseth über eine mögliche Degradierung des Dienstgrades entscheiden.

Der 66-Jährige war Generalstabschef unter Trump und geriet mehrfach in den politischen Fokus - insbesondere, als er vor dem Ausschuss zum Kapitol-Sturm aussagte. In einer außergewöhnlichen politischen Stellungnahme mit Kollegen aus der US-Militärführung verurteilte Milley auch die Geschehnisse des Tages. Der Generalstab erinnerte das Militär daran, dass es dem Gesetz verpflichtet sei und die Verfassung verteidige. Milley soll nach der Erstürmung des Kapitols außerdem geheime Vorkehrungen getroffen haben, um die rechtmäßige Befehlsgewalt Trumps über Atomwaffen einzuschränken. Der General war bei Trump obendrein in Ungnade gefallen, nachdem er in einem Buch mit den Worten zitiert worden war, Trump sei ein "Faschist durch und durch".

Mehr zum Thema

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hatte Trumps Vorgänger Joe Biden Milley vorsorglich begnadigt. Der Hintergrund: Trump hatte seinen Widersachern - oder denen, die er als solche betrachtet - im Wahlkampf Rache geschworen. Milley hatte damals erklärt, er wolle seine verbleibende Zeit nicht damit verbringen, "diejenigen zu bekämpfen, die ungerechtfertigte Vergeltung für wahrgenommene Kränkungen suchen könnten".

Milley ist nicht der Einzige, der seinen Schutz verliert - zuvor hatte Trump seinem ehemaligen Außenminister Mike Pompeo und ehemaligen Beratern den Personenschutz entzogen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen