Politik

Qualifikationen anerkennen Heil will Geflüchtete schnell in Arbeitsmarkt integrieren

Zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine gehen nach ihrer Ankunft aus der Ukraine zur Registrierung am Münchner Hauptbahnhof.

Zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine gehen nach ihrer Ankunft aus der Ukraine zur Registrierung am Münchner Hauptbahnhof.

(Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild)

Rund 200.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind bislang laut offiziellen Zahlen vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Für Bundesarbeitsminister Heil sind das zunächst "Menschen in Not", jedoch will er sie sobald wie möglich in den Arbeitsmarkt integrieren. Auch wegen des Arbeitskräftemangels.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will ukrainische Geflüchtete auf der Suche nach einem Job schnell in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren. Es gebe in vielen Bereichen einen Arbeitskräftemangel, sagte der SPD-Politiker dem TV-Sender Welt. Voraussetzung sei aber, dass ukrainische Qualifikationen schnell anerkannt würden und Spracherwerb und Kinderbetreuung sichergestellt seien.

Insgesamt habe er den Eindruck, dass viele Menschen wüssten, dass sie aufgrund der dramatischen Lage in der Ukraine "länger in Deutschland bleiben werden und viele auch arbeiten wollen", sagte Heil. Und viele deutsche Unternehmen seien auch bereit zu einer Beschäftigung der Geflüchteten, "weil sie sie brauchen können. Das muss zusammengeführt werden."

Ukrainische Qualifikationen anerkennen

"Es muss Spracherwerb möglich sein", sagte Heil. "Es muss klar sein, dass Qualifikationen, die in der Ukraine erworben sind, hier auch anerkannt werden. Das müssen wir zügig miteinander klären." Zudem sei Kinderbetreuung eine Voraussetzung für die Integration in den Arbeitsmarkt, sagte Heil und verwies darauf, dass derzeit vor allem Frauen mit Kindern kämen.

"Aber hier kommen jetzt nicht erstmal Arbeitskräfte", betonte Heil. "Es kommen Menschen aus der Not, die nicht freiwillig ihre Heimat verlassen. Aber es ist vernünftig, dass wir den Arbeitsmarktzugang miteinander hinbekommen - und dafür kämpfen wir."

Bund und Länder hatten bei ihrem Treffen am Donnerstag darauf verwiesen, dass der in der EU vereinbarte Aufenthaltsstatus es ukrainischen Flüchtlingen ermögliche, "unmittelbar eine Arbeit in Deutschland aufzunehmen". Nach einer Vorgabe des Bundesinnenministeriums würden die Ausländerbehörden bei Erteilung der Aufenthaltserlaubnis die Erwerbstätigkeit ausdrücklich erlauben.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind in Europa nicht mehr so viele Menschen innerhalb so kurzer Zeit aus ihrem Heimatland geflohen. Bisher ist nur ein relativ geringer Anteil der nach UN-Angaben mehr als 3,2 Millionen Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland angekommen. Laut Angaben der Bundesregierung sind es rund 200.000. Allerdings gehen die Behörden von einer hohen Dunkelziffer aus, da Ankommende sich erst nach 90 Tagen registrieren müssen.

Quelle: ntv.de, dbe/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen