Der Platz wird knapp Hendricks startet Wohnraumoffensive
10.07.2014, 10:56 Uhr
Hendricks (M.) ludt zum Spitzentreffen nach Berlin.
(Foto: dpa)
Vor allem in den Städten steigen die Mieten, preiswerter Wohnraum wird knapp. Die Bauministerin will gegensteuern - und holt dabei auch die Wirtschaft ins Boot.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks will angesichts steigender Mieten eine Wohnungsbauoffensive in Deutschland starten. "Wir brauchen mehr Wohnraum, der bezahlbar ist und sozialen, demografischen und energetischen Anforderungen entspricht", sagte Hendricks in Berlin. Die SPD-Politikerin rief dafür ein Bündnis für bezahlbares Wohnen ins Leben. Beteiligt sind Wohnungs-, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie Vertreter von Mieterbund, Ländern und Kommunen. Den Neubaubedarf beziffert die Ministerin auf jährlich 250.000 Wohnungen.
"Wir brauchen Investitionen in den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen, eine zielgerichtete soziale Wohnraumförderung und eine bessere Unterstützung einkommensschwächerer Haushalte bei den Wohnkosten", sagte Hendricks. Neben der geplanten Mietpreisbremse will sie vor allem den Wohnungsbau ankurbeln, denn nicht ausreichender Wohnraum gilt als Haupttreiber von Mieten. Der Bund unterstützt Maßnahmen zum sozialen Wohnungsbau mit derzeit 518,2 Millionen Euro im Jahr.
Mieterbund fordert eine Million neue Wohnungen
In den letzten Jahren gab es nach Angaben des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung eine deutliche Verringerung der Sozialwohnungen. Zwischen 2002 und 2012 sank deren Zahl um 40 Prozent von 2,6 auf 1,5 Millionen. Zugleich stiegen der Behörde zufolge die Angebotsmieten bei Neu- und Wiedervermietung 2013 bundesweit um 3,5 Prozent auf gut 6,80 Euro je Quadratmeter, in Städten wie Hamburg, München und Berlin kletterten die Mieten weitaus stärker, was zu Protesten führt.
Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips forderte ein ambitioniertes Neubauprogramm. Alle Beteiligten müssten an einem Strang ziehen, um die bestehende Unterversorgung zu bekämpfen und bezahlbare Mieten zu sichern. "Dazu gehört aus meiner Sicht der Neubau von einer Million Wohnungen in dieser Legislaturperiode, davon 250 000 Sozialwohnungen", sagte Rips.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa