Politik

Konflikt mit JU vermieden Hennewig ist neuer CDU-Geschäftsführer

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Stefan Hennewig war bislang Leiter der Abteilung "Politische Planung" der CDU.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Personalie des neuen CDU-Geschäftsführers sorgt für erhebliche Kritik und Spekulationen beim Parteinachwuchs. AKK umschifft die Klippe. Der eigentlich für den Posten vorgesehene Lange bleibt dennoch an ihrer Seite.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer macht einen langjährigen Mitarbeiter des Adenauerhauses zum Bundesgeschäftsführer - ihr umstrittener Vertrauter Nico Lange erhält eine andere wichtige Funktion. Neuer Bundesgeschäftsführer werde der bisherige Leiter des Bereiches Zentrale Aufgaben in der CDU-Zentrale, Stefan Hennewig, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach Sitzungen der Spitzengremien der Partei in Berlin. Der 45-jährige Hennewig soll als eine Art Verwaltungschef im Adenauer-Haus (KAH) fungieren. Bei Lange bündelt Kramp-Karrenbauer die Bereiche Politische Planung, Strategie und Internationale Beziehungen.

Das Parteipräsidium billigte die Entscheidung von Kramp-Karrenbauer und Ziemiak für Hennewig einstimmig. Im Adenauer-Haus und in Teilen der Partei hatte es im Zusammenhang mit der Kampagne zur Europawahl und zum Umgang der Parteizentrale mit dem CDU-kritischen Video des Youtubers Rezo Kritik an Lange gegeben. So hatte der Landesverband Berlin der Jungen Union Lange wegen beider Punkte als untragbar bezeichnet. Lange wird nun Chef einer Stabsstelle - in dieser Funktion gilt er als eine Art politischer Kopf des Adenauer-Hauses.

Der 44-Jährige ist bereits seit April 2018 Leiter der Abteilung "Politische Planung" und stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Neben Lange bleibt der langjährige bisherige stellvertretende Geschäftsführer Ulf Leisner für Organisation und Veranstaltungen zuständig.

Hennewig seit fast zwei Jahrzehnten im AKH

Hennewig arbeitet seit dem Jahr 2000 im Adenauer-Haus, erst als Online-Redakteur, dann als Leiter der Internet-Redaktion. Von 2004 bis 2006 und für die Bundestagswahlkampagne 2017 leitete er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2006 ist er verantwortlich für den Bereich Zentrale Aufgaben. Neben Personalwesen und Controlling für das Konrad-Adenauer-Haus gehören in seinen Aufgabenbereich unter anderem die Mitgliederwerbung und die Weiterbildung für die Gesamtpartei. Hennewig hat Politik in Bonn und Bradford studiert. Er promovierte über die Nutzung des Internets und dessen Regulierung durch politische Akteure in Deutschland und den USA. 

Klaus Schüler, der seit 2007 Bundesgeschäftsführer war und als Vertrauter der früheren Parteichefin Angela Merkel gilt, hatte Mitte Mai mitgeteilt, dass er zum 1. Juli Bevollmächtigter des Spezialchemie-Konzerns Lanxess Deutschland für nationale und internationale Politikbeziehungen wird. 

Lange folgte AKK

Schon seit längerem war in der Partei spekuliert worden, dass Lange eine noch stärkere Position im Bereich der Planung, Strategie und den internationalen Beziehungen erhalten könnte. Kramp-Karrenbauer hatte Lange als saarländische Ministerpräsidentin im Januar 2018 als Bevollmächtigten für Innovation und Strategie der Landesregierung in ihre Staatskanzlei nach Saarbrücken geholt. Nach ihrem Wechsel als CDU-Generalsekretärin folgte Lange ihr in die Parteizentrale. 

Der in CDU-Kreisen als analytischer Kopf geltende Lange verfügt über viel Auslandserfahrung. Von Januar 2017 bis zu seinem Wechsel ins Saarland leitete er das Büro der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Washington. Zuvor war Lange fünf Jahre lang stellvertretender Leiter der Abteilung Politik und Beratung sowie Leiter des Teams Innenpolitik der KAS in Berlin. Von September 2006 bis April 2012 leitete der heute 44-Jährige das KAS-Büro in der Ukraine. Lange hat Politik, Kommunikationswissenschaft und Informatik studiert.

Quelle: ntv.de, joh/jwu/dpa

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