Politik

Neuaufstellung vor der Wahl Hirte führt jetzt die Thüringer CDU an

Hirte (r.) wünscht sich, "dass die CDU wieder an einem Strang zieht" (hier mit Vorgänger Mohring (M.) und dem ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel).

Hirte (r.) wünscht sich, "dass die CDU wieder an einem Strang zieht" (hier mit Vorgänger Mohring (M.) und dem ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel).

(Foto: picture alliance/dpa)

Thüringens CDU hat einen neuen Landesvorsitzenden: Mit 67,6 Prozent der Stimmen löst Christian Hirte seinen Vorgänger Mike Mohring ab, der durch das "Kemmerich-Dilemma" in die Kritik geraten war. Für seine Partei hat Hirte auch schon klare Ziele.

Der frühere Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, ist neuer CDU-Vorsitzender in Thüringen. Der 44-Jährige wurde auf einem Landesparteitag in Erfurt mit knapp 68 Prozent der Stimmen gewählt. Wenige Monate vor der geplanten Neuwahl in Thüringen und nach heftigen innerparteilichen Querelen sieht sich die CDU im Freistaat damit personell neu aufgestellt.

Hirte sagte mit Blick auf sein Wahlergebnis, er werde hart daran arbeiten, "auch die anderen noch zu überzeugen". Bei der Landtagswahl im vergangenen Oktober hatte die CDU ein Drittel ihrer Wähler verloren und wurde hinter der Linken und der AfD nur noch drittstärkste Kraft. Die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit den Stimmen von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten stürzte Thüringen dann im Februar in eine Regierungskrise und setzte die Christdemokraten zusätzlich unter Druck.

Nach heftiger innerparteilicher Kritik gab der langjährige Thüringer CDU-Fraktions- und Landeschef Mike Mohring im März seine Ämter auf. Seitdem leitete Hirte, der bislang Landesvize war, den Landesverband kommissarisch.

Als Ostbeauftragter wurde er seinen Posten los

Hirte selbst wurde Anfang Februar als Ostbeauftragter auf Drängen von Bundeskanzlerin Angela Merkel entlassen, nachdem er in einer Twitterbotschaft Kemmerich zu seiner Wahl gratuliert und erklärte hatte, statt Rot-Rot-Grün sei nun ein "Kandidat der Mitte" zum Zug gekommen. Er war zwei Jahre als Ostbeauftragter im Amt. Der Jurist sitzt seit 2008 im Bundestag. Bei der Wahl 2009 holte er das Direktmandat in seinem Wahlkreis in der Region Eisenach, das er 2013 und auch 2017 verteidigte.

Wie der MDR berichtet, hatte Hirte in seiner Bewerbungsrede für den Posten die Partei zur Geschlossenheit aufgerufen. Es müsse ein Zeichen gesetzt werden, "dass die CDU wieder an einem Strang zieht". Außerdem grenzte er sich deutlich von AfD und Linken ab. Mit der AfD von Rechtsaußen Björn Höcke, der eine völkisch-rassistische Politik verfolge, habe die CDU nichts am Hut, sagte Hirte demnach.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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