Niedrige Quoten nicht erwartet Impfskepsis im Osten erstaunt Ramelow
28.12.2021, 10:46 Uhr
Ramelow hat die niedrigen Impfquoten "überhaupt nicht" kommen sehen.
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Bei der Rangliste der Impfquoten belegen die ostdeutschen Bundesländer die hinteren Plätze. Für Thüringens Ministerpräsidenten Ramelow ist das eine Überraschung, er hätte eigentlich mit einer höheren Bereitschaft in der Bevölkerung gerechnet.
Für Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sind die vergleichsweise niedrigen Corona-Impfquoten in den ostdeutschen Bundesländern eine Überraschung. Er habe dies "überhaupt nicht" kommen sehen, sagte der Linken-Politiker in einem Interview der "Thüringischen Landeszeitung".
"Bei DDR-sozialisierten Menschen und in den neuen Ländern generell war bisher nachweislich in allen Impfkategorien die Impfbereitschaft wesentlich höher als in Westdeutschland. Ich habe beim mRNA-Impfstoff nicht mit der Ablehnung durch 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung gerechnet", sagte Ramelow.
Dass die relativ niedrigen Impfquoten ein Ausdruck einer Unzufriedenheit mit den Politikern sein könnten, wies Ramelow zurück: "Man muss mit gar keinem Politiker zufrieden sein, wenn es um medizinische Entscheidungen geht. Da sollte man mit seinem Arzt reden." Er bekräftigte zudem seine Hoffnung, dass das jetzt zugelassene Vakzin von Novavax ein Schlüssel sein könnte, um mehr Menschen für das Impfen zu erreichen. Der Proteinimpfstoff wird umgangssprachlich als Totimpfstoff bezeichnet.
Er werbe für eine allgemeine Impfverpflichtung, sagte Ramelow. Die ostdeutschen Bundesländer sind Schlusslichter beim Impfen gegen das Coronavirus. Das Robert-Koch-Institut gibt die Quote der zweifach Geimpften für Sachsen mit 60,1 an. Danach folgen Brandenburg (64,2), Thüringen (65,0) und Sachsen-Anhalt (67,6). Mecklenburg-Vorpommern (69,2) liegt mit Baden-Württemberg gleichauf, dem Bundesland mit der niedrigsten Quote unter den westdeutschen Bundesländern.
Quelle: ntv.de, ses/dpa