Trump im Corona-Hotspot In und um das Weiße Haus gibt es 34 Fälle
08.10.2020, 07:40 Uhr
Ein Marinesoldat bewacht den Westflügel des Weißen Hauses - US-Präsident Trump arbeitet wieder im Oval Office.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Nach Bekanntwerden der Covid-19-Erkrankung von US-Präsident Trump tauchen immer neue Namen von Menschen im Umfeld des Weißen Hauses auf, die sich infiziert haben. Einem internen Dokument zufolge sind es fast drei Dutzend. Trump selbst gibt an, es gehe ihm wieder blendend.
Der Corona-Ausbruch im Weißen Haus hat einem Medienbericht zufolge größere Ausmaße als bislang bekannt. Der Sender ABC News berichtete unter Berufung auf ein internes Dokument der Katastrophenschutzbehörde Fema, dass sich 34 "Mitarbeiter des Weißen Hauses und andere Kontakte" in den vergangenen Tagen mit dem Virus infiziert haben.
Ob die gelisteten Fälle auch US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania umfassen, ging aus dem Bericht nicht hervor. Nach Bekanntwerden der Infektion von Trump am Freitag ist die Liste mit infizierten Vertrauten des Präsidenten immer länger geworden. Neben der Sprecherin des Weißen Hauses sind auch enge Berater Trumps, Hope Hicks und Stephen Miller, positiv getestet worden. Das Weiße Haus hält sich unter Verweis auf Persönlichkeitsrechte äußerst bedeckt bei Angaben zum Umfang des Ausbruchs.
Unterdessen teilten die US-Marines mit, dass der stellvertretende Kommandeur, General Gary Thomas, positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Thomas habe sich am Dienstag als Vorsichtsmaßnahme in häusliche Quarantäne begeben, nachdem ein enger Kontakt positiv getestet worden sei. Auch weitere ranghohe Generäle, darunter Generalstabschef Mark Milley, arbeiten derzeit von zu Hause, weil sie bei einer Besprechung dem Coronavirus ausgesetzt gewesen sein könnten. Zuvor war der Vizechef der Küstenwache, Admiral Charles Ray, positiv getestet worden.
Trump: "Fühle mich großartig"
US-Präsident Trump selbst ist nach Aussage seines Arztes von gestern Abend seit 24 Stunden symptomfrei, er arbeitet wieder vom Oval Office aus. Bereits seit vier Tagen habe der Präsident kein Fieber mehr, sagte sein Leibarzt Sean Conley am Mittwoch. Nach Angaben von Trumps Sprecher Brian Morgenstern habe sich der Präsident sechs Tage nach Bekanntwerden seiner Erkrankung wieder an seinen Arbeitsplatz begeben und werde dort über aktuelle Themen informiert.
"Ich fühle mich großartig", habe der Präsident nach Angaben von Leibarzt Conley am Mittwochmorgen geäußert. Die Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung des Präsidenten befinden sich im Normalbereich und sind stabil, wie der Leibarzt bei einer kurzen Pressekonferenz über den Zustand von Trump mitteilte.
Trumps Verhalten wird von Experten kritisch gesehen, auch weil die Zahl der positiven Corona-Fälle unter den Mitarbeitern im Weißen Haus zunimmt. Der Präsident jedoch hatte seinen Anhängern versprochen, in Kürze in den Wahlkampf zurückzukehren und an der zweiten Präsidentschaftsdebatte gegen den Demokraten Joe Biden am 15. Oktober in Miami teilzunehmen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP