"Es ist verrückt, was passiert" Trump gegen Angriffe mit US-Raketen in Russland
12.12.2024, 17:30 Uhr Artikel anhören
"Der Nahe Osten ist ein einfacheres Problem als das, was mit Russland und der Ukraine passiert", sagt Trump.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Das Magazin "Time" kürt Donald Trump zur "Person des Jahres". Im Gespräch mit der Zeitschrift kritisiert der Republikaner den Beschuss von Zielen in Russland durch US-Waffen. Das von Moskau angegriffene Land will er aber nicht im Stich lassen.
Der designierte US-Präsident Donald Trump lehnt den Einsatz weitreichender US-Raketen durch die Ukraine gegen Ziele in Russland entschieden ab. Das sagt der Republikaner in einem Interview mit dem US-Magazin "Time".
"Es ist verrückt, was passiert. Es ist einfach verrückt. Ich bin absolut dagegen, Raketen hunderte Kilometer weit nach Russland zu senden", sagt Trump dem Magazin, das ihn in seiner neuesten Ausgabe zur "Person des Jahres" gekürt hat. "Warum tun wir das? Wir eskalieren nur den Krieg und verschlimmern die Situation. Das hätte nicht erlaubt werden dürfen."
Das nun veröffentlichte Interview wurde Ende November geführt, nachdem der scheidende US-Präsident Joe Biden der Ukraine Mitte November grünes Licht für den Einsatz von Raketen des Typs ATACMS gegeben hatte. Diese haben eine Reichweite von 300 Kilometern und können Ziele in Russland weiter hinter der Front treffen. Nach russischen Angaben setzte die ukrainische Armee die Raketen seither bereits mehrfach gegen Ziele in Russland ein.
Auf die Frage, ob er die Ukraine im Stich lassen würde, antwortet Trump, er würde die Unterstützung der USA für die Ukraine als Druckmittel gegen Russland einsetzen, um ein Ende des Krieges auszuhandeln. "Ich möchte eine Einigung erzielen", sagt er, "und der einzige Weg, eine Einigung zu erzielen, besteht darin, nicht die Unterstützung aufzugeben." Seit der Großinvasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 sind die USA der wichtigste Unterstützer Kiews.
Im US-Präsidentschaftswahlkampf warb Trump mit dem Versprechen, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Im Gespräch mit der "Times" räumt der 78-Jährige ein, dass eine Lösung wohl schwieriger ist. "Der Nahe Osten ist ein einfacheres Problem als das, was mit Russland und der Ukraine passiert", sagt er. "Die Zahl der toten jungen Soldaten, die überall auf den Feldern liegen, ist erschütternd."
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts