Verdacht auf "Spionage" Iran nimmt schwedischen Staatsbürger fest
30.07.2022, 23:51 Uhr
Die Verurteilung von Hamid Nuri hat im Iran zu Protesten gegen Schweden geführt.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Das Verhältnis zwischen Teheran und Stockholm ist seit einiger Zeit angespannt - ein Gerichtsurteil in Schweden sorgt für Unmut im Iran. Nun verschlechtert sich die Stimmung erneut. Ein schwedischer Staatsbürger wird wegen des Verdachts der "Spionage" im Iran verhaftet.
Im Iran ist nach Angaben der Regierung in Teheran ein schwedischer Staatsbürger wegen des Verdachts der "Spionage" festgenommen worden. Das Geheimdienstministerium des Landes habe den Mann "identifiziert und festgenommen", teilte das Ministerium auf seiner Webseite mit. Die Beziehungen zwischen Teheran und Stockholm sind seit Längerem angespannt.
Das schwedische Außenministerium erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, es handele sich um einen "bereits bekannten Fall", an dem das Ministerium arbeite. Im Mai hatte das Außenministerium bereits die Festnahme eines 30-jährigen Schweden im Iran bekanntgegeben.
Die seit Monaten belasteten schwedisch-iranischen Beziehungen hatten sich Mitte Juli nach einem schwedischen Gerichtsurteil verschlechtert. In Stockholm wurde Hamid Nuri, ehemaliger Leiter eines iranischen Gefängnisses, wegen seiner Beteiligung an Massenhinrichtungen Oppositioneller zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der Iran bezeichnete das Urteil als "politisch motiviert" und forderte Nuris Freilassung. Einige Tage später gab die iranische Diplomatie bekannt, dass sie ihren Botschafter in Schweden "zu Beratungen" zurückgerufen hatte.
Im Iran ist der schwedisch-iranische Akademiker Ahmadresa Dschalali inhaftiert. Er wurde 2017 wegen Spionage zum Tode verurteilt und wartet derzeit auf die Vollstreckung des Urteils. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Teheran vorgeworfen, ihn als "Geisel" zu benutzen, um einen Austausch mit Nuri zu erzwingen.
Quelle: ntv.de, cls/AFP