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Erneuter Angriff auf US-Armee Irans Außenminister reist zum Erzfeind USA

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Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian am Montag.

Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian am Montag.

(Foto: via REUTERS)

Der Iran bestreitet eine direkte Beteiligung am Großangriff der Hamas auf Israel, unterstützt aber die Interessen der Palästinenser. Nun auch in New York: Der iranische Chefdiplomat setzt sich bei der UNO dafür ein. Die vom Iran unterstützten Angriffe auf US-Streitkräfte reißen indes nicht ab.

Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York ein, wie sein Außenministerium mitteilte. Demnach will der Minister bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen.

Diese genießen auch die Rückendeckung der vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon. Der Iran hatte nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas mit Hunderten israelischen Todesopfern eine direkte Verwicklung in die Angriffe zurückgewiesen. Die Staatsführung lobte die Attacke jedoch.

Milizen melden neuen Raketenangriff auf US-Streitkräfte

Seit einer Woche greifen vom Iran unterstützte Milizen US-Streitkräfte im Nahen Osten an, zunächst mit Drohnen im Irak, seit Montag auch in Syrien, sogar mit Raketen. Auch am Mittwoch hat der sogenannte Islamische Widerstand - ein Zusammenschluss iranisch unterstützter irakischer Milizen - nach eigenen Angaben in Syrien stationierte US-Streitkräfte angegriffen. Wie bereits am Tag zuvor habe ein Raketenangriff auf den Flughafen Abu Hajar sein Ziel getroffen, zitiert die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer täglichen Analyse die Milizen. Auf von der Gruppe veröffentlichtem Filmmaterial war demnach allerdings kein Einschlag zu sehen. Die USA bestätigten den Angriff zunächst nicht.

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Der sogenannte Islamische Widerstand hat sich der Analyse zufolge zu 17 von 19 gemeldeten Angriffen auf US-Streitkräfte im Nahen Osten seit dem 18. Oktober bekannt. Die USA sollen nach Einschätzung der ISW-Analysten so von der Unterstützung Israels abgebracht werden.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Dienstag den Hamas-Angriff auf Israel zwar erneut scharf verurteilt. Er sagte aber auch, die Angriffe der radikalislamischen Palästinenserorganisation seien "nicht im luftleeren Raum erfolgt". Die Palästinenser würden seit 56 Jahren unter "erstickender Besatzung" leiden. Israels Regierung hatte empört auf die Äußerung reagiert. Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan rief den Generalsekretär zum Rücktritt auf.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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