Politik

"Treffpunkt für Hamas-Führer" Israel greift Haus des Hamas-Chefs an

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Ismail Hanija wird als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas eingestuft.

Ismail Hanija wird als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas eingestuft.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ismail Hanija lebt seit Jahren in Katar. Sein Zuhause im Gazastreifen ist trotzdem Ziel israelischer Kampfjets. Führende Mitglieder der Terrororganisation sollen von dort aus Anschläge geplant haben. Das Haus des führenden Hamas-Kopfs dürfte nicht zum ersten Mal angegriffen worden sein.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen das Haus des Hamas-Chefs Ismail Hanija angegriffen. Das Gebäude sei als "Terror-Infrastruktur" gebraucht worden und habe oft als Treffpunkt für ranghohe Hamas-Führer gedient, teilte das Militär mit. Von dort aus seien auch Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten geleitet worden. Das Gebäude sei mit Kampfjets angegriffen worden.

Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit seiner Familie seit Jahren in Katar. Aus Hamas-Kreisen verlautete, das Haus sei während des Angriffs leer gewesen. Hanija habe den Gazastreifen 2019 verlassen. Auch der Großteil seiner Familie, darunter seine Frau und Kinder, lebten nicht mehr in dem Küstenstreifen.

Hanija ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist. Die Terrororganisation hatte bereits am 4. November einen israelischen Raketenangriff auf das Haus von Hanijeh gemeldet. Damals war unklar, ob sich Familienangehörige des Hamas-Chefs zu dem Zeitpunkt in dem Haus aufhielten.

Hanija wurde 1963 im Schatti-Flüchtlingslager im Gazastreifen geboren und wuchs dort in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Hamas war 1987 während des ersten Palästinenseraufstands Intifada gegen die israelische Besatzung als Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft gegründet worden. Das Politbüro gilt als oberste Entscheidungsinstanz und hat 15 Mitglieder.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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