Politik

Als Reaktion auf Raketenbeschuss Israel macht wichtigen Grenzübergang dicht

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Auf Druck des wichtigen israelischen Verbündeten USA hatte Israel im April zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Auf Druck des wichtigen israelischen Verbündeten USA hatte Israel im April zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen zu ermöglichen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist verheerend. Nach einem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen stoppt Israel nun trotzdem vorübergehend die Lieferungen über den wichtigen Grenzübergang Kerem Schalom.

Israel hat den derzeit wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen nach Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet geschlossen. Aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden, erklärte die Armee. Daher sei der derzeit wichtigste Grenzübergang für Lastwagen mit humanitären Hilfslieferungen für den Gazastreifen vorerst geschlossen worden.

Auf Druck des wichtigen israelischen Verbündeten USA hatte Israel im April zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen über den Grenzübergang Erez sowie den Hafen von Aschdod zu ermöglichen und zudem mehr direkte Hilfe aus Jordanien über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden zuzulassen. In einer Erklärung des Büros von Netanjahu hieß es damals, die Hilfslieferungen seien nötig, um "eine humanitäre Krise zu verhindern und die Fortsetzung der Kämpfe zu gewährleisten".

Nach bald sieben Monaten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend, laut jüngsten Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) herrscht im Norden des Plästinensergebiets eine "Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet".

Bei den Verhandlungen in Kairo hat der Chef des Politbüros der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu derweil beschuldigt, die Vermittlerbemühungen bei den laufenden Gesprächen über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu sabotieren.

Mehr zum Thema

Netanjahu wolle "ständige Rechtfertigungen für die Fortsetzung der Aggression erfinden", sagte Hanija von seinem Wohnsitz in Doha aus. Israels Regierungschef wolle damit "den Konfliktkreislauf erweitern und die Bemühungen verschiedener Vermittler und Parteien sabotieren".

Der Krieg wurde durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen